das Siedlungshaus eingebaut werden. Sie besaß
eine Wanne, die mittels eines Brettes zugedeckt
werden konnte und somit zur Arbeitsfläche wurde,
einen Waschkessel, einen Herd, eine Abwasch
und Einbauschränke (Abb. 11). Die erste und einzi-
ge eingebaute beziehungsweise verwandlungsfä-
hige Einrichtung für ein Volkswohnhaus schuf An-
ton Brenner 1924 in der Flauchfangkehrergasse 16
(Abb. 12). Statt Trennwände benutzte er Kästen
zur Raumteilung. Die Betten verschwanden tags-
über in Bettnischen, die mit aufgespannten farbi-
gen Geweben verdeckt waren. Am Abend wurden
die leicht transportablen Wandteile entfernt, die
Betten aufgeklappt und das Wohnzimmer wurde
zum Schlafzimmer. Eine ähnliche Lösung zeigte
Ernst Lichtblau 1931132 anläßiich der Ausstellung
"Der gute billige Gegenstand" (Abb. 19). Sie war
ganz im Sinne der vEinraumwohnung-vß gehalten
und hatte somit fließende Grenzen zwischen den
einzelnen Wohnbereichen.
im Bereich der Siediungsanlagen scheinen die
Einrichtungsvorschläge der Architekten eher Auf-
nahme gefunden zu haben als bei den Bewohnern
der Volkswohnungen im Miethausverband. Durch
die Architekten Franz Schuster und Franz Scha-
cherl wurde der von Heinrich Tessenow aus Hel-
K'- ' See - - - - --nt- ----:.5-s4--__y
. 1 ;.
'l
; l _____ l I
A" 5""""'";-----ß-ß------aßzlß-__-z,sa-._
a---
30
.7:
I x
l I
i l
1 r
l F
V m
5h
m5 I
o I
o I
i . 9
l J d;
I T s
l ..
. 3 f
t I .2
l
J w"
(lPmn m)
lPClllmCPQu-TPAI
..__ 1..-";
7
lerau nach Wien gebrachte Gedanke der Garten-
stadt aufgenommen. In ihren Einrichtungsvor-
schlagen und Möbelentwürfen setzen sie den ein-
geschlagenen Weg Tessenows zu einem einfa-
chen, funktionsgerechten, ubeseeltenu Möbel fort
(Abb. 14, 15, 17, 18).
Die Frage nach der geeigneten Wohnungsausstat-
tung für den Arbeiter spielte beim Aufbau seines
eigenen kulturellen Selbstbewußtseins eine wich-
tige Rolle. Die sozialdemokratische Bewegung
war bemüht, mittels Beratungsstellen den Arbei-
ter davon zu überzeugen, nicht dem Bürger mit
seiner großen Wohnung und den dazugehörigen
repräsentativen Möbeln in einem dafür ungeeigne-
ten, zu kleinen Rahmen nacheifern zu wollen. Man
mußte ihm beweisen, daß seine Wohnung genau-
so gut und schön wie die des Bürgers war; aber
eben einen anderen, eigenständigen Charakter
hatte. In diesem Zusammenhang wurden von den
Architekten F. Janeba, F. Schacherl und F. Schu-
ster Musterwohnungen in einigen Volkswohnhäu-
sern eingerichtet (Abb. 13). Diese aber waren be-
wohnt, um dem Arbeiterstand das Angebot eines
eigenen, den gegebenen Umständen passenderen
Einrichtungsstiles auf natürlichem Weg näher-
bringen zu können (Abb. 21). Der Siedlerverband
war bemüht, seinen Mitgliedern mit dem Verkauf