{qgaoxxxxxxäß
Nachstichen großer Meister absehen, ver-
iedene Möglichkeiten auf dem Gebiet der ak-
len Umsetzung antiker Systeme in neue Kom-
itionen. Freilich ist er damit nicht allein, denn
ranni da Udine, Marc Antonio Fiaimondi oder
ea Vico zeigen verwandte Tendenzen. Nur die
einen Stufen der Umsetzung sind bei ihm et-
deutlicher absetzbar.
seiner Frühzeit sind zwei Stiche nach dem
ilo von Belvederel bekannt. In diese erste
ppe der reinen Kopien fällt auch ein nicht da-
er Ornamentstich mit einer wortwörtlichen
ie einer Schrankenplatte der Ara pacis Augu-
i in Rom (Abb. 1)'.
nun ein Stich nach dem Apollo sicher eine
ie Bekanntmachung des antiken Werkes sein,
iegt dem iiornamentalen Vorlagebiattu mehr
runde. Aufgabe dieser seit dem späten 15. Jh.
iandenen Gruppe von Kupferstichen war es
ilich, als Vorlage zur Nachahmung zu dienen.
zwar In verschiedenen Werkstätten zur ver-
iedensten Umsetzung: für Tapisserien, Gold-
miedekunst oder Majolika, für Einlegearbeiten
Möbeln sowie für gemalte oder stukkierte
iddekorationen und ähnliches.
heißt, daß der Künstler mit einem solchen
t auch eine reine Kopie nach einem antiken
k, wie in dem in Abb. 1 gezeigten Beispiel, oh-
Angabe seiner Herkunft als Vorlage für neue
ke anbieten konnte.
h die zweite Gruppe von Agostino Musls Orna-
itstlchen ist rein kopistisch, jedoch mit ande-
Bestimmung. So kam 1528 eine Serie von
iteil- und sonstigen Baudetailstudien heraus,
denen ein Blatt auch von dem Architekten Se-
liano Serlio (1475 - 1554) in seinen nregole ge-
ili d'Architettura, Venezia, 153711 verwendet
de. Es ist ein nCorinthio-t-Kapitell, von Seba-
no Bolognese gestochen, von Musi signiert
datiert, das Serlio unter der Erklärung bringt:
1131116 antichita di opera Corinthia, che si veg-
o in ltalia a me pare che L'Pantheon di Roma,
irco trionfale, che e sul pcrto d'Ancona, sian
e piu belle e delle meglio intese: del quai arco,
ipitellonß Das Kapitell ist tatsächlich am Bo-
von Ancona vorhanden. Zu dieser Serie gehö-
noch mehrere Blätter, die, wenn auch nicht un-
elbar nachweisbar, doch dem gleichen Zweck
iten: Illustrationen eines Lehrbuches zu sein
I). 2 - 4)'.
a weitere Möglichkeit im Verhältnis zwischen
tin mm Vnrlann hrinnl ninn ririHn (Irlinnn riin in
R3 Altt m 1x:
7 Agostino Musi, Blatt aus der Vasenserie, 1530
B Agostino Musi, Blatt aus der Vasenserie, 1531
9 Agostino Musi, Blatt aus der Vasenserie, 1530
10 Agostino Musi, Blatt 4 aus der Hermen-Serie, 1536
Anmerkungen 3 - 10
1 a XIV, 32a.
1 a XIV, 562: OSTS 29117.
ß Serlio,Seb.,Archiie1iura,4. Buch, s. 317, delibrdine corinthio.
5 B XIV, 531, 528, 533; OSTS 138122. 21, 35.
B XIV, 540; OSTS 29i10.
B XIV, 553; OSTS 29111.
B XIV, 5543 OSTS 25I12.
a XIV, 542, 543, 544, 541, 551, 547, 543; osrs 123114, 1516,13,
20, 17, .
1
1
s
10
10
"H? M65? Vitlt
9
Auf den Blättern dieser von Antonio Salamanca
gestochenen Serie werden antike Ornamente mit
Angabe der Fundstelle gezeigt: eine Vase mit gro-
ßen Akanthusbiättern (Abb. 5)' enthält die In-
schrift: vRomae in Ecciesia S. Agnetis extra Mu-
rosu; ein Akanthusornament: i-Fiomae in ecclesia
S. Silvestriu (Abb. 6)!" und eine große Akanthusvo-
lute, ebenso aus S. Silvestro stammend (Abb. 7)'.
Bei diesen Blättern stellt sich nun die Frage, ob
Musi tatsächlich antike Reste abgebildet hat und
sie mit dokumentarischen lnschriften versah oder
ob die inschriften nur daraufgesetzt sind, um die
Glaubwürdigkeit des Blattes zu erhöhen, ein Ge-
danke, der große Wahrscheinlichkeit für sich hat.
Alle diese Blätter erscheinen durchaus als orna-
mentale Vorlage; dennoch wäre es aber auch
möglich, daß Musi sie als Illustrationen, etwa für
ein Buch über "Antiquitäten", gearbeitet hat. Wa-
ren schließlich in diesen Zeiten viele Künstler dar-
um bemüht, derartige Kompendien herauszuge-
ben, und zweifelsohne gibt es eine Menge Stiche,
die dafür gedacht, aber nicht verwendet wurden.
Die Frage, ob Kopie oder Neuerfindung, bleibt bei
dieser Gruppe also offen.
Eine wesentliche Neuerung scheint eine vierte
Gruppe zu bringen, die in den Jahren 1530 - 31 er-
schienen ist und wieder von Antonio Salamanca
gestochen wurde. Sie zeigt große Vasen und tragt
auf jedem Blatt die Inschrift: vsic Romae antiqui
sculptores ex aere et marmore faciebantß Die
Blätter sind alle signiert und datiert. Die Inschrift
soll nun wohl die Garantie dafür geben, daß es
sich bei den Stichen um aufgefundene und abge-
bildete Altertiimer handle. Die Bezeichnung "aus
Erz und Marmoru erscheint hingegen schon be-
denklich. Abgebildet sind Amphoren, Deckelgefä-
ße und Kannen (Abb. 8 -14)'". Alle diese sehr auf-
wendigen Gefäße zeigen neben Kannelierungen
der unteren Teile Dekorationen, deren Details sehr
wohl aus der Antike stammen: Putten mit Girlan-
den, tanzende Mänaden und Satyrn, Schiangenor-
namente, Greifen- und Löwenköpfe, Masken und
sonstige Phantasietiere. Doch die Art und Weise
der Durchführung ist unantik; eher erwecken sie
den Eindruck, als waren sie als Vorlagen für ma-
nieristische Steinschneidegefäße gedacht. Wohl
sind auf römischen Wandmalereien - etwa in den
Fresken der Casa di Lucrezio Frcnto in Pompeji -
Prunkvasen dargestellt, die den hier abgebildeten
entfernt ähnlich sein könnten. Doch derartige
Fresken waren im 16. Jh. nicht bekannt. Auch sind
m- n..- ymao knllannonn QVIÖHIAM fäafßßn urnnnni.