gen ihm die Ansichten vorn Titicacasee.
einem mehrwöchigen Aufenthalt in Bolivien
ie sich der Künstler in die bedeutende Stadt
o. Die Verschmelzung aifinkaischer Architektur
zr kolonialen Bauweise ließen in Rugendas das ar-
ogische Interesse wieder erwachen, das ur-
iQliCh einerder Beweggründe seinerAmerikareise
sen war. Seien es die lnkamauern im Loretogäß-
sei es der gerühmie zwölfkantige Stein im Funda-
eines Inka-Palastes oder die Reste des ehemali-
ionnentempels, über dem das Kloster Santo Do-
3 gebaut wurde, alles besitzen wir in exakt ausge-
m Zeichnungen. Die Jesuitenkirche wLa Com-
t und die Fassade des Domes wurden auf einigen
lrn abgebildet wie auch der Platz von San Fran-
oder der malerische Hof von La Merced. Der Ma-
ichnete die oberhalb Cuscos gelegenen gewalti-
iteinquader von Sacsahuaman und im xHeiiigen
er inkau die imposanten Ruinen von Oliantaytam-
amantisches Interesse steht neben wissenschaft-
Beschaftigung. Wirwissen, daß Rugendas imAuf-
des Schweizer Reisenden Johann Jakob von
Jdi in der Bibliothek von Santa Domingo ein Manu-
des inkadramas l-Apu Oiiantayw kopierte. Diese Ab-
it publizierte Tschudi als Gesandter der Schweiz in
. Es war dies die erste Bekanntschaft Europas mit
m einzigartigen dramatischen Werk - es wurde
seither wieder vergessen. im Jiinner 1845 zog der
B J. M. Rugendas. r-Platz vor dem Kloster San Francisco, Gus-
coll. Bieistittzeichnung. Graphische Sammlung, München
8
Maler wieder an die Küste, um erneut Chile aufzusu-
chen. Erst 1847 kehrte er nach Europa zurück. Aufträge
zu Monumentaibiidern konnte der Künstler nicht zutrie-
densteilend lösen. Diegroßen Wandfiachen überforder-
ten ihn. Seine Stärke lag inderunermüdiichen, feinfühli-
gen Erfassung der Landschaftund ihrer Menschen. Sei-
ne Bilder wirken wie Momentaufnahmen und haben bei
all ihrer Detalltreue den Reiz der künstlerischen Sicht.
Die Entdeckung ihrer Bedeutung hat sich angebahnt. im
Rahmen der Niederösterreichischen Landesausstei-
iung1983 nPeru durch die Jahrtausenden auf derSchal-
laburg soll versucht werden, dem "Humboldt des Zei-
chenstiitest den ihm gebührenden Platz in unserem
Wissen über Lateinamerika einzuräumen.
Zur Literatur über Johann Moritz Rugendes:
Die nvoyage Pittoresque dans le Bresiic wurden iJberAIexandervon Hum-
boidisvermltilurlg in derlJahren 1827bis tßttögedruckt lmderiebien unter
anderen auch eine deutschsprachige Kurzfassung; zuletzt erschien eine
Auswahl 1974 in Brasilien. In nMexikn und die Mexikaner: von Cari Sarto-
rius (Darmstadt 1858) wurden 1B Stahisiiche nach Rugendas verwendet;
sie demonstrieren, wie sehr eine künstlerische Zeichnung durch die Um-
setzung in ein anderes Medium verlieren kann. 1959 erschien Gerlrud Ri-
cherts Monographie rJohann Mcritz Rugendas. ein deutscher Maler des
XiXJahrhundertsuim Remhrandt-Veriagßerllrl; irlderStaatiichenGrapht-
Scheu Sammlung Münchenwurde tssoeineAussteilung seiner-Reisestu-
dien aus Südamerika: veranstaltet und dazu ein Katalog herausgegeben.
Anlaßiich einer weiteren Exposition, diesmal In Lima, verfaßie Joere Fiores
Alibl das 1975 bei Carlos Milli Baues in Llml erschienene Werk IEI Pelü
FlmTlälrltlCO d9l Slgio XIXJ. Die künstlerische Entdeckung des südamerika-
nislzhen Kontinente: besonders durch deutschsprachige Künstler zeigte
eine umfassende Ausstellung unter dem Titel rrDeuisohe Künstler in La-
ielnarrlerika, Maler und Naiurtorscher illustrieren einen Kontinent! 1978
in Berlin; diese Präsentation belegte die überragende Bedeutung des
Augsburger Künstlers.
27