aliquienbüste des hl. Petrus: Silber; vergoldeter Sockel:
eine Punzen, um 1750; H : 33 cm: Wien, Schatzkammer
r98)
aliquiar des hl. Eligius: Silber vergoldet, Brillanten, Flubine,
naragdawienerßeschau1764,MeistermarkelM; H : 34
n; Wien, Historisches Museum der Stadt Wien, Leihgabe
er Landesinnung der Gold- und Silberschmiede
wrgestühlbüsten; Holz, Giovanni Giuliani, 1707- 09;
iftskirche Heiligenkreuz
tbernakeltür; Kupfer vergoldet: keine Punzen, um 1750;
: 69 cm: Wien, Kapuzinerkirctie (Kaiserkapelle)
aakopfer; Stich von Robert van Audenaerde(1663 -1743)
ich einem Gemälde von Carlo Maratta; Wien, Albertina
erkungen 15 - 20
ie last identische Fassung dieser Monstrariz befindet sich in der
irrkirche Pöls bei Judenburg, angebiich kam sie 1756 in die Steier-
rk (Ausst. Kat Graz 1981. Goldschmiedek. in steiriscnsn Pfarreri.
121). Nach stilistischen Gesichtspunkten muß man sie jedoch um
SO datieren
n Fietofrrtkalhüllllsrnus beleuchten u a. folgende Autoren P Her-
ie, DerSPätjanSeniSmuS rn Osterreich, wien 1977; ders 0er aufge-
rte Reformkatholillsmus in Ostern, ln' Quellen zur neueren Gesch,
33, Bern 1976. E. Kovacs, Kath Aufklärung und Josephinismus,
an 1979,
i Reihe stellt die 12 Apostel, Johannes den Täufer und Paulus dar
äter kamen noch der hl. DOHatUStITSE) und schließlich die hl Anna
vs) hinzu,
rßustenreliquiare scheinen bereits im Schatzkammer-Inventar von
SBaut, abefiluCh aus siiiisiieeneri Uberlegungen, ergibt SICH das Ent-
hungsdaturn um 1750.
Walther, so.
2. Weltkrieg ging das Eliglus-Fleliquler verloren, das Mdser1762 ge-
iaifen hatte Lange zeiie gehörteeederSarrimlung Figdor an, zuletzt
ändessich im Besitldes Historischen MuseurnsderStadtWien Aus
rauen Beschreibungen (Ausst. Kat. Wien 1907,Ausst alterGold- und
aerscrirriiedearoeitsn. p. 190. kennt man sein Aussehen, das dem
zhsmaltenenselirähnlich gewesensetnrnuß AnStelledasKiuppels
nd lediglich ein Wolkenknäuel rriii Piiiien. aufdem die aueiedes Hei-
an schwebte
(um u ginakrrr. I r Illlnrrlrril
und Silberschmiede im Historischen Museum derStadt
Wien)(Abb.10)fürdieAut0rschaltvon Moser. AlsVorla-
ge für die Büstenreiiquiare dienten die Skulpturen von
Giovanni Giuliani, besonders die Büsten des Chorge-
stühls der Stiftskirche Heiiigenkreuz, die dieser 1707
bis 1709 schnitzte (Abb. 11). Moser setzte das barocke
Vorbild jedoch im Geist seiner Zeit um, was sich in der
Zurücknahme des Pathos und in einer ruhigeren Form-
gebung ausdrückt.
Diese Bemerkung trifft auch auf die Tabernakeitür des
Altares in der Kaiserkapelle zu, die um 1750 für dieWie-
ner Kapuzinerkirche in Kupfer getrieben wurde (Abb.
12). Die Vorlage für die Komposition lieferte in diesem
Fall ein Stich von Audenaerde nach einem Gemälde von
Maratta (Abb. 13). Der Vergleich mit den Schatzkam-
rnerbüsten, die ebenfalls um die Mitte des 1B. Jahrhun-
derts entstanden sein müssen, ermöglicht auch hier die
Zuschreibung an Moser."
Das oben erwähnte Reliquiardes hl. Eiigiuswurde 1785
von Jos. lgnaz Schwab der Goldschmiedebruderschaft
geschenkt (Abb. 10)."" Die Darstellung des Schutzpa-
trons der Goldschmiede und das Schwergewicht, das
dem Stillebenmit Kirchengeräten innerhalbder Kompo-
sition zukommt. lassen den Auftraggeber unter den
Goldschmieden vermuten. Nietleicht ein Mitglied der
Familie Schwab?) Der Krüppel, der auf die Almosentä-
tigkeit und die wunderbare Heilkraft des heiligen Bi-
schofs Bezug nimmt, trägt dessen Büste wie einen wei-
teren in Gold getriebenen Gegenstand. Moser wählte
dafür das im Barock sehr beliebte Motiv der Karyatiden-
figur, das in vielen Beispielen in derArchitektur und Pla-
stik, aber auch im Kunstgewerbe zu finden ist?"
Das Reliquiar verbindet die Form der Basis der Strah-
lenmonstranz des Historischen Museums und den Ty-
pus der Schatzkammerbüsten zu einer harmonischen
Einheit; der Charakter einer Skulptur wird durch das
m0: Jlllnrhfluuzl mm IN qynn Jrqw JIIWIIII fmnruul- ..
Fehlen dekorativer Details noch gesteigert. Moser
schufmitdiesergroßartigen Kompositi0n,dietrotzihrer
bescheidenen Maße einen monumentalen Eindruck er-
weckt, ein Hauptwerk der österreichischen Rokoko-
plastik.
In den späten 60er und in den 70er Jahren nehmen die
liguraien Schöpfungen Mosers auffallend ab. Dies mag
einerseits damit zusammenhängen, daß die religiöse
Reformlehre die rege Verehrung der Heiligen verbot
und deshalb die Anschaffung neuer Fteliquiare unnötig
machte; andererseitswirktesichvielieichtauchdie For-
derung des Klassizismus, kunstgewerbliche Objekte
gerätehaft zu belassen, in der Ablehnung genrehafter
Details aus.
Die besprochenen, in Größe und kunstvoller Ausfüh-
rung herausragenden plastischen Darstellungen haben
nur einen kleinen Anteil an der Summe der von Moser
ausgeführten Arbeiten. Inder Hauptsachewaren es ein-
fachere Meßgeräte. dieje nach Art der Bestellung mehr
oderwenigeraufwendiggearbeitet wurden. AIleStücke
gleichen sich jedoch in der ausgewogenen Proportion
und der sorgfältigen Treibarbeit, die in den großzügig
modellierten Partien und den durchgehenden Schwün-
gen die Hand eines besonders kuristfertigen Meisters
verraten.
Neben Meßkännchen, Lampen, Standkreuzen und an-
deren Gegenständen für den kirchlichen Bedarf sind 20
Kelche von Moser bekannt. Sie bilden eine Kette durch
sein Oeuvre, an dersich die stilistische Entwicklung klar
ablesen laßt. Der früheste Kelch (Wiener Beschau
1747, Köszeg, Jakobskirche) zeigt noch deutlich den
Einfluß des Wiener Hochbarock (Abb. 14); besonders
die Stilmerkmale der Barockarchitektur drücken sich
im schweren, korperhaften Aufbau mit der betont tekto-
nischen Gliederung aus. Einzelne Motive wurden direkt
dem Schmuckrepertoire barocker Bauten übernom-
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