g einer solchen legt . .. Das Monogramm (VH, ligiert,
tlerf.)bemerkt man rechts untenß aussah, das aus El-
tbein warf:
ich seiner Ausbildung als Bildhauer, so Sandrart,
igte er sich eifrig auf die Arbeit in Helfenbein und
tchte sich bald durch allerhand Geist- und weltliche
der und Figuren so wol runde als tlache(d. h. Statuet-
t, GruppenwieReliefs,d.Verf.)aufTrinkgeschirrsehr
rühmt, er bildete allerhand Historien, Bacchanalien.
umfe, Neptunos, Tritones, See-Nymfen und Liebes-
tter. . ß. Die antike Mythologie und darin eingebettete
egorien wurden also zum Themenfeld der Kleinpla-
k, die J. U. Hurdteroffenbarweithin Aufträge und Ver-
idungen brachte. So vermerkt ihn eine Supplikation
Karl Ludwig. Kurfürst von der Pfalz, wals sich unter-
zhend in Holz, stain und bain (Helfenbein!) zu
hneiden: hat auch farbig zu verhandeln eine Temas,
a derselbe dem Cubido einen Flügel aus reist. und
ndts bildle, 112 Schuh hoch, von Helfenbein. vor
Dlr. ...rr.s" Sehr bezeichnend und für den Vorbilder-
eis Hurdterscher Figuren wichtig ist, daß der Bildhau-
dem Kurfürsten noch folgende Werke anbietet:
och andre Rare stückh Mehr von Mettall, von Jo von
lange (Giovanni Bologna, Anm. d. Verf.) gemacht,
ch andre Andica, die ich in Cumision habe (z. B. 2 An-
ca Kindtsköpt von Mlarlmor)".
t etwas akademisch wirkende Bewegungs- und Akt-
idie vielleicht schon für die Verwendung in einem Fle-
fgedacht, eventuell sogar aus einer fremden, größe-
tKomposition entnommen, scheintdas kleine Blatt in
ai, grau laviert, das zwei Frauen an einem Wasser
igt (Abb. 15)? Die vordere kniet auf einem Tuch, die
iteree ihre Füßesind noch im Wassedoderhinterei-
r Bodenwelle?) - hebt ein Tuch zum sich Trocknen
tpor. Die Proportion der kräftigen Körper mit langen
inen. relativ kleinem Kopf mit zierlich feinen Ge-
thtszügen erinnert an die Omphale des Braunschwei-
r Reliefs von 1674 (Abb. 17), die ähnlich auffallend po-
-rt. DieZeichnung liegt im Museum zu Allerheiligen in
hafthausen und ist - für eine Übertragung - gerif-
l. -Auf derselben Pappe lag schon im 19. Jahrhun-
rt die einzige für J. U. Hurdter durch seine Aufschrift
sicherte Zeichnung in schwarzer Kreide mit gelbli-
er Lavierung, eine weibliche Allegorie (Abb. 16)? An
d auf einem gestuften Podest lehnt und sitzt die nur
akerdrapierte Frauengeslalt, den Nacken in die Rech-
stützend, den Blick auf eine Statuette gerichtet, die
.- in der ausgestreckten Linken halt. Es könnte, wie
hon Friedrich Thone 1972 vermutete, eine sinnbildli-
e Darstellung der Bildhauerei, aber auch - weiter
laßt - eine Allegorie auf die bildende Kunst sein, die
er Vorbilder, z. B. der Antike, reflektiert. ßDiß geringe
ichte Joh: Ulrich Hurdter Bildhauwer in l Ulm den 8.
gust A". 166114, so die Aufschrift in brauner Tinte un-
Kreuzigungsgruppe. Die hölzernen Assistenzfiguren mit
neuerer Fassung vonJ. U. Hurdter. 1680. Der Kruzifixus aus-
gehendes 16. Jahrhundert. St. Martin, Dietenheimllller
t
ten; das Ganze wohl ein Stammbuchblatt, kein Entwurf
fürein größeres Projekt. Obgleich dieZeichenmittel bei-
der Blätter unterschiedlich sind, scheint der Stil ähnlich
- die Proportionen, die Art der kontrapunktischen Be-
wegung, das fast unbeholfene i-Eintragenw der für das
Steh- bzw. Sitzmotiv weniger bedeutsamen Beine, das
Posieren insgesamt. Das angestrengte Sitzen auf dem
Doppelblock erinnert an das Bemühen Leonhard Kerns
um Statuarik und wArchitekturu seiner in Grundpositio-
nen vorgestellten Menschengestaltenfe David Hesch-
Iers d.Ä. iiin Flomaer bezeichnetes Kölner Blatt (I,
Abb. 14) steht derAllegorie der Bildhauerei und Kunst
nicht allzu fern.
Das von Thone und Geissler zu Recht Hans Friedrich
Schorer (um 1585 - nach 1654) in Augsburg zuge-
schriebene kleine Blatt in Feder mit einem Quellgott im
Queroval, ebenfalls aufderselben PappewieJ. U. Hurd-
ters zwei Zeichnungen in Schaffhausen aufgelegt,
weicht in Stil und Qualität ab." Es zeigt aber, ähnlich
wie der große, nachträglich nHVBw (V in B) bezeichnete
und von W. Schade als Werk Hurdters angesehene vTfi-
umph von Poseidon und Amphitriteir im Kunsthaus
Zürich", die Verbindung von entwerfendem Maler,
Bildschnitzer und Kunsthandwerker, in diesem Fall
Goldschmied. Bei beiden Zeichnungen Schorers han-
delt es sich offensichtlich um Musterblätter (riPatro-
nentt)für eine Prunkschale bzw. füreines von deren Teil-
reliefs, wie sie u. a. David Heschlerd. Ä. inAnlehnung an
VorbilderinEdelrnetallmit seinerMünchener Elfenbein-
schale (l, Abb. 9, 9a) schuf, und wie sie sicher auch Jo-
hann Ulrich Hurdterverwendete. gleich. ob mit oder oh-
ne die Kombination mit Silber- bzw. Goldschmiede-
arbeit.
lnwieweitnunJohann Ulrich Hurdterauchfürdie reiche
Rahmung seiner 1674 datierten und monogrammierten
Herkules-Omphale-Szene auf lackiertem Holzgrund in
Braunschweig (Abb. 17) verantwortlich ist, kann man
ohne genauere Kenntnis der Werkstattverhältnisse (El-
fenbeinschnitzer, -dreher, -gravierer) nicht sagen. Ty-
pen und Stil der auf dem Elfenbein eingravierten, ge-
schwarzten figürlichen und ornamentalen Teile sind
ihm keineswegs zwingend zuzuordnen; vielleicht han-
deitessichsogarumeine nach1674undweiternördlich
entstandene Rahmung. Der stehende Löwe mit dem
Pfeilbündelunterder Krone scheinteineAnspielung auf
das Wappen der Generalstaaten der Niederlande zu
sein (der Löwe dort mit einem Schwert)? Die Devise
nMit Diesemu ließ sich bisher noch nicht näher deuten
und aufeine bestimmte Person beziehen. - Das Posie-
ren beider Gestalten ist grundsätzlich dem der Tauf-
gruppe (Abb. 3) und des Schaffhausener Stammbuch-
blattes ähnlich (Abb. 16). Die von ersterer abweichende
gewisse Schwerfälligkeit und die Beschränkung aufdie
Profilansicht beider Gestalten scheint nicht zuletzt auf
10a Maria, zum Gekreuzigten aufblickend. Detail aus Abb. 10
10b Johannes. Detail aus Abb. 10
11 Elfenbeinkruzifixus. Wahrscheinlich Ulm, spätes 17. Jahr-
hundert. Klcsterkirche zu Sotlingen.
10b
Anmerkungen 52 - 59
5' Die Mouogrammisten. München 1863. lll. S. 671. N1. 1598. und S. 197.
Nr. 624.
u Sthefüld.1933.S.4l.Anm.1.7A. Klemmwüm. Baumeiswrund BIIÜP
neuer. 1582. S. 160i. - Derbishernlmt deu1bave Name(7)Temas viel-
leichtlürThemlsiochlerdes Uranosßlealslüvslne und0rdnung uzuv
Slllldign galt.
" Thbne.ZelchnungemSchaNhausen.1972.S. HSLKEL Nr. 12U.Äbb.
" EbsndtKal.Nr.119.7Vgl.hierAnm. 1.
" E. Glünenwald. Laonhard Kern Schwäbisch-Hall 1969. Abb. 17.
1B {.1 34 7.. 43. 46.
" Thbna. 1572. S. 145, Km. Nr. 128. Abb. 4 H. GGISSISI. Zeichnung in
Daulscnland.DeulscheZeichner154U 7 1640. Staatsqalane Smngan.
Aussl. Kat. 1979, 1.5. 25a, unlsr Kai Nr F a4
N Gelsslar. 1979. 1. s. 256. N1. F. 34.Abb.S. 151. um 1530140
M u. a. T. van der Laavs. wapens. Vlaggen en Zegels van Nederland. Am-
slardam 191a.1ig.299.a5s.443.3o0.7 Fümeunanene - wenn auch
negativlautende-Auskunft danke ich 01. o Neubscker. Wiesbaden.