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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 2. Abtheilung: Niederösterreich

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Nebenbei werden auch die Geräthe aus Knochen und Holz mehr und mehr den 
besonderen Verrichtungen angepaßt und daher mannigfaltiger und vollkommener. Endlich 
treffen nur bei ihnen auch auf die den Mammuthjägern noch gänzlich fremde Kunst, aus 
Thon verschiedenartige, zuweilen hübsch verzierte Gefäße zu formen. 
Außerdem gab es noch allerlei Schmuck ans den Zähnen der erlegten Thiere, Perlen, 
aus Stein, Thon, Muscheln und eine Fülle anderweitiger Dinge. 
Der große Fortschritt in der Cultur äußert sich aber nicht blos in der erhöhten 
Geschicklichkeit, Geräthe vollkommener und mannigfaltiger Art zu erzeugen, sondern auch 
ganz wesentlich darin, daß die neuen Ankömmlinge nicht mehr bloße Jäger und nomadisirende 
Hirten, sondern wesentlich Viehzüchter und Ackerbauer sind. In allen Ansiedlungen dieser 
Zeit stoßen wir auf Knochen von verzehrten Thieren und oftmals auch auf die verkohlten 
Feuersteine aus Willendorf. 
Reste von Getreide. Finden wir von den Jagdthieren insbesondere den Hirsch zahlreich 
vertreten und neben ihm noch das Wildschwein, den Biber, den Auerochsen, den Elch, die 
Fischotter, die Gemse, das Reh, den Schwan, den Reiher und vereinzelt noch anderes 
Wild, so erscheint unter den Hausthieren am häufigsten eine kleine Art des Rindes, dann 
das Schaf, die Ziege, das Schwein und der Hund. 
Von Getreidearten treffen wir eine kleine Art von Weizen (den sogenannten Pfahl 
bauweizen) und die sechszeilige Gerste, dann die Hirse und endlich den Lein an nebst 
allerlei anderen Sämereien, welche uns in ihrer Gesammtheit einen Beweis geben von 
der bedeutenden Rolle, welche der Pflanzenbau damals schon im Haushalte des Menschen 
spielte, für den er nicht nur einen ansehnlichen Theil der Nahrung, sondern auch den 
Stoff für gewebte Kleider, für Schnüre, Fischnetze, Stricke, für die aus Stroh oder Schilf 
bestehende Bedachung des Hauses, und für vielfältige andere Zwecke lieferte. 
Die Hütten bestanden aus Flechtwerk, auf welchem von innen und außen eine 
Schichte Lehm anfgetragen war, die bei den oftmaligen Feuersbrünsten, von denen die
	        
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