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Das Leithagebirge (Lajta-Hegyseg) an der Nordwestgrenze des Comitats ist
ein isolirtes Gebirge, das von Südwest nach Nordost zieht. Sein westlicher Fuß wird
vom Leithafluß, der östliche vom Vulkabach bespült. Die Landesgrenze läuft zumeist den
Gebirgsgrat entlang; der Gebirgsrücken ist sehr gut entwickelt, so daß die Höhenunter
schiede sehr gering sind. Deshalb führte bis in die neueste Zeit keine Fahrstraße hindurch.
Die höchsten Punkte sind der östlich vom Hirschberg (Szarvkö) anfsteigende Sonnenberg
(480 Meter) und der Buchkogl (442 Meter) nordöstlich von Eisenstadt (Kis-Marton).
Der krystallinische Kern des Leithagebirges besteht vornehmlich aus Glimmerschiefer und
Gneis, worauf sich Quarzit gelagert hat, der seinerseits von Dolomit und Kalkstein
überlagert wird. Unter den vielen Steinbrüchen ist besonders der Müllendorfer
(Szarazvam) zu erwähnen, dessen harter Kalkstein nach Wien geschafft wird; die dortige
Votivkirche ist fast ganz aus ihm erbaut und seine härtere Sorte eignet sich auch zu
plastischen Arbeiten. Der übergelagerte weiße, ganz kreideartige Kalk dient zur Herstellung
des sogenannten „Wiener Weiß", das bis in ferne Länder geht. Hier wird in der
Lenk'schen Steinbruchanlage auch Kalk gebrannt. Im Jahre 1893 wurden 173 Waggons
Kalk und 63 Waggons geschlemmte Kreide nach Nieder- und Oberösterreich, Mähren,
Böhmen, ja selbst Bosnien und Rumänien verfrachtet. Der weiter östlich gelegene
Steinbruch von Eisenstadt am Berg (Kismartonhegy) ist vielleicht der älteste im ganzen
Lande. Aus seinem Stein wurde zum Theil der Wiener Stephansdom erbaut, desgleichen
der Dom zu Preßburg, die Benediktinerkirche zu Ödenburg u. s. w. Doch geht der gute
Stein bereits zu Ende und es wird fast nur noch Material für Häuserbau gebrochen.
Auch die Steinbrüche von Breitenbrunn (Szelesküt) haben einen guten Namen, sie liefern
meistens Steine für plastische Arbeiten.
Mit dem Ödenburger Gebirge hängen geographisch die Landseer (Länzser) Berge
zusammen, die jedoch einen anderen geologischen Bau haben. Sie sind nämlich aus
krystallinischen Schiefern bestehende Basaltmassen, die sich am Ende der Tertiarpenode
emporgeschoben haben. Ihre größte Höhe ist der Pauliberg, auf dessen Gipfel sich aus
einem Wust riesiger Bruchstücke von Basaltsäulen zwei mächtige Pyramiden erheben.
Mit der östlichen erhebt sich der Berg bis zu 730, mit der westlichen bis zu .oo Meter.
Dies ist also zugleich der höchste Punkt des Ödenburger Comitats.
Im Ödenburger Gebirge finden sich zwei tertiäre Braunkohlenlager. Das zu
Brennberg wird seit 1792 ausgebeutet und ist Eigenthum der Stadt Odenburg; es hat
eine Ausdehnung von 4 931 Quadratkilometer und liefert jährlich 800.000 Metercentner
vortrefflicher Braunkohle. Das andere, 1172 Quadratkilometer groß, liegt südlicher, bei
Ritzing und gehört dem Fürsten Eszterhazy. Es wird erst in neuerer Zeit ausgenützt und
liefert 30.000 bis 40.000 Metercentner jährlich. Neuestens will eine Aetiengesellschaft dmch