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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 6

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Gestalten gleichen. Vom Bucsecs zieht die Grenzkette südlich, hierauf mit plötzlicher 
Wendung erst westlich, dann nordwestlich, bis zum Köuigsstein (Kiralykö, 2241 Meter), 
einem massiven Gebilde aus steilen Kalkwänden und Thürmen, worauf sie in die 
Fogaraser Alpen übergeht und sich in westlicher Hauptrichtung über den Grenzwinkel 
des Comitates hinaus bis zum Rothenthurm-Pass zieht. Etwas östlich vom Grenzwinkel 
und von der Quellgegend des Freckerbaches erhebt sich als höchster Gipfel der Fogaraser 
Alpen und der Südostkarpathen überhaupt, die schauerlich zerrissene Masse des Negoi 
(2536 Meter). In der Nähe liegen die schönsten Meeraugen des Fogaraser Gebirges, 
unter ihnen der Podragu-See. Östlich von hier, etwa in der Mitte der Fogaraser Alpen, 
führt ein einziger, ziemlich gangbarer Weg, der Brazaer Paß, nach Rumänien; an anderen 
Stellen sind es nur gefährliche Gebirgssteige, die selbst der Alpenhirt nur selten und zaghaft 
benützt. Außer ihren malerischen Gipfeln haben die Fogaraser Alpen noch ihre Meer 
augen und Sturzbäche, die gleich märchenhaften Überraschungen aus dem dichten, fast das 
ganze Gebirge bedeckenden Hochwalde auftauchen. 
Das Fogaraser Gebirge besteht im Allgemeinen aus krystallinischen Schiefern, 
besonders Glimmerschiefern; in seinen östlichen Zweigen findet sich Gneis; vereinzelt erheben 
sich Inseln von Gesteinsmassen, die ausgedehntesten über Zernyest; wo es an den Persanyer 
Gebirgszug stößt, haben Porphyr und Granit die krystallinischen Schiefer durchbrochen. 
Der Kern des Persänyer Gebirgszugs wird gegen den Schwarzen Berg hin 
nördlich von den Sandsteinmassen, die das Holbaker Kohlenrevier enthalten, von Jura 
kalk und den westlich diesem anstehenden krystallinischen Schiefern gebildet; stellenweise 
tritt hier kristallinischer Kalk auf, in dem unter Anderem silberhaltiges Bleierz vorkommt. 
Die Mitte des Gebirgszuges ist Kreide, sein westlicher Rand Trachyttuff; im Komanaer 
Thale ist auch ein Basaltdurchbruch zu finden. 
Das im Comitatsgebiet liegende Kronstädter Gebirge zeigt zwei gewaltige Basteien, 
die nebst ihrer bunten, dem Conglomerat der Kreidezeit angehörigen Umgebung durch 
das Törzburger Tiefthal und den gleichnamigen Paß jede für sich hervorgehoben sind. 
Thürme, Säulen, capriciöse, au Burgruinen erinnernde Köpfe treten in immer neuer 
Gruppirung auf. Wo aber der weiße Jurakalkstein in größeren Massen vorkommt, sieht 
man gezähnte Grate horizontal verlaufen und senkrechte Felswände emporstarren. Die 
Kalkmassen des Königsteins stehen auf krystallinischen Schiefern auf. 
Die Gewässer aller dieser Gebirge und des ganzen Comitats nimmt der Alt auf. 
Im südöstlichen Anhängsel des Comitats sammeln der Törzbach und Burzenbach den 
Wasserreichthum des Königsteins und des Bucsecs, dann vereinigen sie sich an der 
Comitatsgrenze und fließen durch das Burzenland dem Alt zu. Dieser umfließt den 
Nordrand des Persanyer Gebirgszuges halbinselgleich und nimmt auch noch die hier
	        
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