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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 1

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„Wenn das Geld ich nur als Drangeld nähme, 
Hundertfach dann noch ein Trinkgeld käme, 
Und als Draufgab' gar die Welt daneben, 
Keinem Andern könnt' ich's Liebchen geben." 
Von Johann Arany das folgende: 
„Meiner braven ,Amsel' fehlt der Hufbeschlag, 
Eisig glatt der Weg, daß sie fast stürzen mag, 
Schmied ein neues Eisen, Schmied von Oroshäz, 
Ach bei Mohäcs gabs noch mehr Verlust als das!" 
„Halt' ein kranichgraues Rößlein, schönes Thier; 
Doch der Szegediner Hauptmann nahm es mir. 
Nicht einmal vom Kauftrunk Hab' ich was gewußt, — 
Ei was! bei Mohacs da gabs noch mehr Verlust." 
Von Michael Tompa: 
„Sommers, Winters ist die Puszta Heimat mir." 
Zu Anfang des Jahrhunderts waren besonders verbreitet Csokonais Lieder: 
„Die mit Jrd'schen tändelst. 
Als ein Himmelskind, 
Sie als Göttin gängelst, 
Hoffnung, falsch und blind." — 
desgleichen: „Tihanys Tochter*, o du Helle, laute, Komm hervor aus deinem heil'gen 
Berge" — und: „Abend wars, da der Befehl kam Unter veilchenblauem Siegel", und in 
den Vierziger-Jahren sang man rings im ganzen Lande Vörösmartys preisgekröntes 
„Föther Lied": 
„Erster Ungar auf der Welt der König ist. 
Jeder Arm im Land ist sein zu jeder Frist, 
Seine Freude find' er in des Volkes Heil, 
Seinem heil'gen Haupte werde Ruhm zutheil." 
Es ist jedoch merkwürdig, daß die Lieder, welche in glänzenden Kriegsepochen das 
nationale Heer begeisterten und bei deren Klang nach der Schlacht geruht und getanzt 
wurde, einen ganz harmlosen Inhalt haben; so ist folgendes das Lied der adeligen 
Jnsurrection im Jahre 1809 gewesen: 
„Jancsi gelb gestiefelt steigt durch Morast, 
Panni über'm Bach schon auf ihn paßt. 
Lock' nicht, Panni, den Jancsi, groß ist der Koth, 
Schad wär's um die Gelben, 's wär ihr Tod." 
* Das Echo von Tihany am Plattensee.
	        
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