437
hat einmal der Reisende diese große Scheibe an welcher Stelle immer genau in Augenschein
genommen, so hat er sie auch in allen ihren Theilen gesehen und sich ein allgemeines Bild
dieses für Ungarn so wichtigen Gebietes gemacht.
Unsere kurze Skizze zeigt, daß im Alföld der Mangel an Straßen und überhaupt
die Schwierigkeit des Verkehrs während eines großen Theiles des Jahres, ferner die
klimatischen Verhältnisse, die sich in Extremen bewegen, das Fehlen der arbeitenden
Hände, die Hindernisse der Futterproduction, die Unsicherheit der Hutweiden u. s. w.,
wenn auch nicht jede Art von landwirthschaftlicher Industrie, doch die Entwicklung der
Jntensivitüt trotz des guten Bodens sehr erschweren, so daß dieselbe nur dort gelingt, wo
Ackersmann.
der Landwirth über völlige Sachkenntniß und das gehörige Capital verfügt und auch den
eisernen Willen hat, die Schwierigkeiten, die sich ihm entgegenstellen, zu bekämpfen.
Der landwirthschaftliche Betrieb in solchen Grenzen, wo es keine Tanya- (Gehöft-)
Wirthschaft gibt, ist sowohl bei dem Kleingrundbesitzer, als auch bei dem größeren, aber
nicht mit Capital versehenen Besitzer, oder dem sozusagen Lotterie spielenden Pächter
entschieden extensiv. Die Kleinbauern betreiben an den ebenerwähnten Orten noch die
Dreifelderwirthschaft; an vielen Orten ist noch die reine Brache gebräuchlich und da steht
die Viehzucht gewöhnlich auf besserem Fuße; anderwärts, wo es keine Gehöftwirthschaft
gibt, nimmt der Mais die Brache in Beschlag und der Weizen wird — in der Regel ohne
gehörige Bearbeitung — in das Maisstoppelfeld gesät, weßhalb denn sein Ertrügniß
weder nach Qualität, noch nach Quantität der auch jetzt noch vorhandenen Ertrags-