A Künstlerprofile Wolfgang L- Haidinger
Haidinger, 1944 in Wien geboren, studier
Hans Knesl und Wander Bertoni in Wien
hauerei. Er kam verhältnismäßig spät zu
künstlerischen Gestaltung, erst nachdem er
einige Jahre mit Erfolg als Bühnenbildner g:
tet hatte. Seine frühen plastischen Arbeiten '
fast durchwegs deutlich auf die menschliche
und zwar nicht - wie man nach der bühnenbi
schen Laufbahn des Künstlers annehmen könn
einem Zueinander oder in die räumliche Tie
hend, etwa wie bei Giacometti, sondern in
aufrechten Haltung der einzelnen Gestalt.
das Verhältnis von Person zu Person alsc
Menschen im Raume, scheint ihm ein zu b-
gendes Problem, sondern das einzelne Sei
formal erfaßt werden.
Meist zu einem Torso verkürzt, wandelt si
menschliche Gestalt bei Haidingers spätere
beiten sogar noch zu einer weiteren Verkna
zu eigenständigen Gliedmaßen, Gelenken mi
chenansätzen, Verknorpelungen, aus denen
arme emporragen. Deutlich wird es bei i
großen Skulpturen sichtbar, worum es dem
ler geht: um die Verkörperung gewisser
Immer finden wir bei diesen Figuren über
kurzen Ansatz eine Verknotung und darüb
Hochstoßen gegen den Himmel. Die Betonui
Vertikalen, bei Haidinger wohl von der auf
teten menschlichen Figur herkommend, ha
auch noch eine geistige Voraussetzung. Es
r 1 wqndgesiaiiung, Teil eine, 5a. Vor- oder Hochstoßen zum Licht. Es ist das
msinwhvtlsvrbeil- Länge 6 m. das uns schon bei den Obelisken der Ägypti
Höhe 1a m. SympOSiOH Linda-
bmm, 1973 gegentritt, das in den mittelalterlichen Dom
Z Säule Zynyßnilsim 197? zum Adruck kommt: ein Sursum corda!
äfjkif"i',';_,f„fj„""i oddi die Bindung dn die Erde, dn die Malt
3 modelg 13730 so stark, daß der gegebene Höhenflug imms
' , 4 . . . .
4 wglgiäang L Haildinge, der unterbrochen wird. Es bilden sich Wirbel
5 idlilllf; lr973H 220 oder, bei vielen Oblekten Haidingers deutlicl
, n-i
6 ikczmfslminwz c bar, Verklamnierungen. I I
Liridabrunner Konglomerat, In diesen meist im unteren Drittel der Fig
H 190 cm 4
geordneten Verknotungen ist auch die Vielfl
Gestaltungsweise konzentriert. Es kann sii
kristallinische Kubensetzungen handeln, un
greifungen, um Bewegungsmotive, die an
men denken lassen, an Querschichtungen, d
schiedene Schübe von Kräften anzeigen, imr
es eine der Senkrechten fremde Ordnung. MOl
läßt Haidinger nach einem weiteren Hoch
eine zweite, kopfartige Verdickung folgen,
zweiten Ausbruch, eine zweite Querschichtuni
Man könnte bei diesen Arbeiten, würde m4
Senkrechte mit dem männlichen und die waag
mit dem weiblichen Prinzip vergleichen, en
von einem abermaligen Durchbruch des
lichen oder von einem Mitreißen, Hochtragi
Weiblichen durch das Männliche sprechen
folgerichtige Entscheidung dieser Uberlegunge
uns eine von Haidinger in Lindabrunn ge:
Wand. Diese große, reliefartige Fläche, dii
dazu in dem muschelförmigen Halbrund de
raumes aus dem gewachsenen Stein gesc
wurde, ist den bergend mütterlichen, weil
Bereichen zuzuordnen. Die Waagrechten sii
minierend, die Senkrechten werden immer
sehr einschneidend abgebrochen.
Aus dem Gesagten ist eindeutig ersichtlicl
den Skulpturen Haidingers ein sehr starkl
wegungsmativ inne ist. Die Bewegungsebene
die Vertikale und die Horizontale. lm Aufpri
beiden Kräfte wird die Statik des Stein:
stärksten aufgelöst.
Alois