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Die Schichten des Alluviums bedecken die gegenwärtigen und die älteren Jnundations-
gebiete der Flüsse; sie bestehen meistens ebenfalls aus Schotter, Sand und Thon, die mit
mehr oder weniger Verwitterungsstoffen gemengt sind. Die oberste Schicht besteht ans dem
Humus oder der schwarzen Erde, die eine Mächtigkeit von 1 bis 2, an manchen Orten
von 3 bis 4 Meter hat. Das ist die Krume, welcher die Tiefebene die große Fruchtbarkeit
verdankt. Die einzelnen Landstriche des Alföld unterscheiden sich nicht blos in Bezug auf
das Relief, sondern auch in mancher anderen Beziehung. Eine andere Physiognomie hat
der Landstrich zwischen der Donau und Theiß, und wieder anders gestaltet sind die
Landstriche am linken Ufer der Theiß und zwischen dem Maros und der Donau.
Der Landrücken zwischen der Donau und Theiß ist im Allgemeinen trockener und
sandiger; es durchströmt denselben kein einziger Wasserlanf von Belang, doch befinden sich
in seinen westlichen und östlichen Rändern Sümpfe, Moräste und Moore, die in das
Jnundationsgcbiet der Donau und Theiß fallen. Die südöstlichen Ausläufer des Cserhät-
gebirges reichen bis zur Bahnlinie von Pest nach Czegled, ihnen schließen sich die wellen
förmigen Hügel an, die in drei Reihen südwärts streichen. Eine Hügelreihe läuft von
Czegled nach Alberti über Kecskemet mit mehreren Krümmungen gegen Halas und
Szabadka (Theresiopel); die zweite beginnt bei Nyäregyhaza und Kakncs und zieht sich
von dort über Uj-Hartyan, Örkeny und Balazs nach Kis- und Nagy-Böcsa; die dritte
endlich streicht von Also-Nemedi und Taksony nach Szabad-Szälläs, Fülöp-Szälläs,
Nädudvar und Csävoly. Kleinere und größere Hügel gibt es auch an anderen Orten.
Die höchsten Punkte des Landrückens, welcher die Gebiete der Theiß und Donau scheidet,
liegen 60 und mehr Meter höher als der Spiegel der beiden Flüsse.
Im nordöstlichen Theile des Bäcs-Bodroger Komitates liegt die Telecskaer Sand
platte, welche von mehreren trockenen Thälern durchschnitten ist. In der Umgegend von
Titel, an dem Zusammenfluß der Donau und Theiß, befindet sich ein eiförmiges Plateau,
welches 20 bis 30 Meter höher liegt als die Jnundationsslüche der Theiß.
Zwischen den bald langgestreckten, bald in rundlichen Krümmungen sich erhebenden
Dünen und Hügelreihen befinden sich muldenartige Vertiefungen, die oft mit Wasser
angefüllt sind. Es gibt auch in verschiedenen Richtungen verlaufende langgestreckte
trockene Einschnitte und Gräben; es sind theils alte verlassene Flußbette, theils auch von
Menschenhand künstlich angelegte Vertiefungen. Zur letzteren Gattung gehören in den
nördlichen Gegenden der Csörsz- oder Teufelsgraben, in den südlichen die Römerschanzen.
In den Geländen der Theiß gleicht die Munkacser Ebene, welche ringsumher von
Gebirgen und Wäldern eingeschlossen ist, einem herrlichen großen Garten; sehr schön,
wenngleich an manchen Stellen von Sümpfen bedeckt, sind auch die Ebene von Ungvar,
ferner Bodrogköz und Taktaköz.