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Außer in Reichenberg errichtete aber Johann Liebieg, ein schöpferischer, bahnbrechender
Geist wie nur wenige, ähnliche Werke in Svarov, Haratitz, Eisenbrod, Mildenau,
Smiritz u. s. w., dann aber auch im Böhmerwald, in Niederösterreich wie in Ungarin
Liebieg — im Jahre 1867 in den Freiherrenstand erhoben — beschäftigte gleichzeitig mehr
als 6300 Fabriksarbeiter, denen durchschnittlich ein Arbeitslohn von einer Million
Gulden gereicht wurde. Aus Liebiegs Schule ging wieder eine Reihe bedeutender
Johann von Liebieg.
Industrieller hervor, wie: Franz von Liebieg in Dörfel, Franz von Schmitt inBöhmisch-
Aicha, Ignaz Ginzkey in Maffersdorf, Josef Anton Richter in Mildenau u. v. A.
Männer vom Schlage Liebiegs und doch wieder ganz eigener Art waren Josef
Hardtmuth (geboren 1752, gestorben 1816), Adalbert Lanna (geboren 1805, gestorben
1866) und Johann Faltis (geboren 1796, gestorben 1874). Josef Hardtmuths Söhne,
Ludwig und Karl, verlegten dessen wichtigste industrielle Schöpfung, eine Bleistift-
und Steingutfabrik im großen Stile, von Wien nach dem südlichen Böhmen, nach
Budweis, das bis dahin eben Adalbert Lanna, ein Sohn dieser Stadt, durch seine seltene,
rastlose Schaffenskraft gewissermaßen erst in den commerciellen Großbetrieb des Landes