MAK

Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bukowina

Fest Erscheinung Christi (rvickorsri, loräan s6. Jänner a. St., 18. Männer 
n. St.st. Am Vorabende dieses Festes zieht ein Bursch in Begleitung von einigen Sängern 
als „Matanka" (verderbt aus „heilige Melanin", deren Gedächtnißfeier auf diesen Tag 
füllt) verkleidet, im Dorfe umher und ahmt in possirlicher Weise die uchütigkeit einer 
Hausfrau nach, wobei gesungen wird: 
„He, Wirth, Du mein lieber Wirthc, 
Laß' herein nur die Malanka. 
Uns re Matanka ist 'ne Wirthin, 
Sie kann tünchen, sie kann waschen. 
Schüssel steh'n dort unter Bänken, 
Sind bewachsen schon mit Grase; 
Töpfe wieder sind zu sehen, 
Ganz bewachsen schon mit Unkraut. 
„Unsere Matanka weidete Enten, 
Sieben Paar Stiefel trug sie hiebei; 
Bis sie alle hat getränket, 
Hat sie sieben Paar Stiefel vertragen; 
Bis sie alle hat eingetrieben, 
Hat sie sieben Paar Stiefel zertreten. 
Unsre Matanka ist vom Dniestr, 
Sie trank stets nur Dniestrwasser, 
Ihr feines Fürtuch naß gemacht. 
Wehe Wind, du so gewaltig, 
Trockne das gar feine Fürtuch; 
Wehe Wind, du längs der Straße, 
Weh' zu unserer Matanka; 
Wehe Wind, so mir nichts, dir nichts, 
Trockne das Fürtuch, wie Mohn, wie Mohn. 
Wehe Wind, du aus Zatucze, 
Trockne das Fürtuch, wie Fußfetzen." 
Hat am Stein die Füße gewaschen, 
Am Vorabende des „Jordanfestes" wird ebenso wie zu Weihnachten der Fannlren- 
tisch gedeckt und, nachdem jeder Hausgenosse etwas Weihwasser getrunken hat, das Festmahl 
genossen. Wird es dunkel, so kommen die Dorfknaben und singen folgendes Lied: 
„Schön' guten Abend am heil'gen Abend. 
Ist denn zu Hause der Herr Wirthe? 
Diener sagen, er sei nicht zu Hanse 
Doch ich weiß es, er ist zu Hause, 
Setzet sich am Tischesende, 
Angethan mit großem Pelze; 
Dort im Täschchen sind hundert Goldfüchse, 
Diesem, jenem schenkt er je einen; 
Für uns Knaben je ein Brotlaib, 
Für euch Mädchen je ein Kränzchen, 
Für euch Greise je einen Kuchen, 
Für euch Mütterchen je eine Ruthe, 
Und nun leb' wohl, du Herr Wirthe." 
Doch im Pelze ist ein Täschchen, 
Am Festtage selbst findet an einem fließenden Wasser die kirchliche Wasserweihe statt. 
Das Volk entzündet während derselben Zündschwämme und für jede Familie wird ein am 
unteren Ende in Basilinmkraut gefülltes und init einem Tiichel umwickeltes dickes Wachs 
licht (krijcnr) geweiht. Sobald der Priester die Wasserweihe beendet hat, ruft die versammelte 
Volksmenge: „soräan rvockn, gsrelchsoin^ Vierzehn Tage nach dem Jordanfeste darf m 
den Bächen und Flüssen keine Wäsche gewaschen werden, weil das Wasser geweiht ist. 
Christi Darstellung (Zti-ilsujk s2. Februar a. St., 14. Februar n. ^t.st. An 
diesem Tage, sagt der Volksglaube, ist die Gottesmutter in die Kirche gegangen, um das 
Dies bedeutet: „Jordan-Wasser, Kopte sXstovv! 
17*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.