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Volltext: Ausstellung Österreichischer Hausindustrie und Volkskunst

Die für den Hausgebrauch erforderlichen Messer 
und Eßbestecke für die Reise wurden seinerzeit viel- 
fach hausindustriell erzeugt, wobei sich Gelegenheit 
ergab, die Hefte mit Messing' oder Zinneinlagen 
originell zu verzieren. 
Frauengürtel, ehemals ein unentbehrliches Schmuck 
stück der Krainer Frauen, werden nicht mehr — es 
sei denn bei besonders feierlichen Anlässen — ge 
tragen. Die einfachsten Gürtel bestanden aus simplen 
Kettengliedern oder Lederstreifen, welche durch ein 
geschlagene Zinnägel dekoriert wurden. Reichere 
Gürtel hatten gestanzte oder in Ossa sepiae gegossene 
Glieder, waren vergoldet oder versilbert, hie und da 
auch von Edelmetall. Nachweisbar wurden sie in 
St. Veit ob Laibach und in Mannsburg erzeugt. Heut 
zutage ist diese Volkskunst erloschen. 
Die hausindustrielle Holzwarenerzeugung ist eben 
falls alten Ursprungs. Bereits im Jahre 1492 er 
hielten die Bewohner der Herrschaften Reifnitz, 
Gottschee und Pölland das kaiserliche Privilegium, 
mit ihren „selbsterzeugten Holzwaren auf das 
Crabathische und in andere Länder Handel zu 
treiben“. Der Chronist Valvasor erwähnt schon die 
wichtigsten Artikel: „Teller, Schüsseln, Schatullen, 
Schäffer, Bütscherlein, Siebe, Reiter, Multerlein, 
Butten, Plitzerlein,“ welche noch heute den Inbegriff 
der „suha roba“ bilden. — Die Erzeugung dieser 
Ware findet vornehmlich im Gottscheer politischen 
Bezirke statt. An den Abhängen des Hornwaldes 
liegen zahlreiche Ortschaften, welche diese Industrie 
betreiben. Es sind zirka 200 Gehöfte mit über 300 
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