Entwicklung der eigentlichen Gablonzer Glas- und
Metallkurzwarenindustrie mächtig gefördert, noch
mehr der umfangreiche Exporthandel, welcher sie zu
einer Industrie von Bedeutung für den Weltmarkt
gestaltete. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter ist eine
sehr große (30.000—35.000) und der Wert der Glas
kurzwaren, der Metallkurzwaren (Gürtlerwaren) ein
sehr hoher (gegen 40 Millionen Kronen). Die Er
zeugnisse sind sehr mannigfaltig, zumal viele Artikel
von der Mode abhängen. Die verschiedenen Perlen,
welche unter Mithilfe von Heimarbeitern hergestellt
werden, sind Stapelartikel. Aber auch bei der Kristali-
glaswarenindustrie sind Heimarbeiter mit dem
Schleifen und Polieren, dem Montieren etc. befaßt.
Bei der Veredlung von Kristallglaswaren durch
Malerei und Gravüre arbeiten Heimarbeiter insbe
sondere für die Glasfabriken in Neuwelt und Polaun.
Die Gürtler beschäftigen im Zusammenstellen und
Löten der Rohartikel, beim Fassen der Steine, dem
Montieren von Zelluloidwaren, der Herstellung von
Colliers ebenfalls eigentliche Heimarbeiter, darunter
auch Frauen. Es ist die Glasindustrie in Nordböhmen
von solcher Ausdehnung und Bedeutung, daß ihr
Ähnliches nicht an die Seite gestellt werden kann.
Die Erzeugung von Musikinstrumenten, wie
sie in Graslitz und Schönbach betrieben wird, gilt
als Kunstgewerbe, doch ist es fraglich, ob die Her
stellung von Bestandteilen für die Instrumente durch
wegs als kunstgewerbliche Hausindustrie qualifiziert
werden kann. Für die Saiteninstrumente werden
Unter- und Oberteile, Boden und Decke von dem
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