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Directors Clubs“ in New York wurde ich für ein
„Sucrets“-Schaufenster ausgezeichnet, ebenso
von der Consumer-Jury, die in diesem Jahr zu
gezogen war, und mein Schaufenster als ,,the
best in the show“ prämiierte.
Von historischer Bedeutung und symbolisch für
den Beginn einer neuen Ära war die Eröffnung
des ,,Museum of Modern Art“ in New York, da
mals im Radio City Building.
1941 brachte die große Gelegenheit, sich an dem
von Rockefeiler gestifteten Plakat-Wettbewerb,
den das Museum of Modern Art ausgeschrieben
hatte, zu beteiligen. Mein Plakat-Entwurf ,,U. S.
Aircorps“ erhielt den ersten Preis, der für
,,U. S. Saving Bonds“ den dritten Preis. In einem
Wettbewerb mit zwei Preisen ausgezeichnet zu
sein, war ein ungewöhnlicher Erfolg. Was mich
besonders freute: es war ein sehr guter Ent
wurf, ein vollkommen neues Raum-Konzept. Von
der Preisverteilung in mein Atelier zurückge
kehrt, empfand ich das bewegende Ereignis mei
ner Arbeit, die neue Raum-Auffassung. Trotz der
Bedeutung dieses Wettbewerbes, an dem sich
etliche sehr gute Künstler beteiligten, erschien
in der Kunstrubrik der Presse kein Bericht.
Im Herbst 1944 kam Dr. Walter Amstutz von
Zürich und brachte mir und meinen Kollegen,
die ich zu diesem Besuch eingeladen hatte, die
erfreuliche Nachricht, daß der Plan bestünde,
den Kontakt mit der beruflichen Außenwelt durch
die Gründung der neuen Zeitschrift „Graphik“
wiederherzustellen.
Durch die Umgestaltungen nach dem Kriege
wurden die Aufträge immer spärlicher, die Künst
ler der von Präsident Roosevelt gegründeten
WPA (Work Program Administration) beteiligten
sich wieder an den Ausstellungen der Galerien,
und viele der heimkehrenden Graphiker gingen
in ihre ehemaligen Anstellungen zurück. Ich sah
neue Möglichkeiten für mein Konzept, für die
Regierung Plakate zu entwerfen. Die Aufgaben
brachten eine lohnende Erfüllung meiner künst
lerischen Ambitionen.
1948 folgte ich einer Einladung des Präsidenten
des Art Directors Club von Chicago, W. Willis
Jones, anläßlich der alljährlichen Zusammen
kunft zur Preisverteilung der prämiierten Arbei
ten der Mitglieder zu sprechen. Frank Lloyd
Wright war auch als Sprecher eingeladen.
,,Keine Photographen, oder ich gehe“, und er
nahm meinen Arm, um in den Saal hineinzu
gehen. Herr Wright bestand darauf, daß ich zu
erst spreche. Er begann seine Rede mit „mein
Bruder Binder“. Er hatte viel für Wien übrig und
besuchte dort Josef Hoffmann. Anläßlich einer
Feier in Coopers Union, wo er nach seiner An
sicht über schöne Städte gefragt wurde, sagte
er: „Wien ist eine unvergleichliche Stadt." Herr
Wright bewies sein Interesse auch bei anderer
Gelegenheit.
Das Museum of Modern Art in New York forderte
mich auf, die Einsendung für Amerika zum Pla
kat-Wettbewerb der United Nations zu entwer
fen. Mein Plakat PAX stellte ein gebrochenes