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Full text: Volkswirthschaftliche Studien über Alexandrien und das untere Nil-Thal: ein Beitrag des k. u. k. General-Consulates und der österreichisch-ungarischen Colonie in Egypten zur additionellen Ausstellung des Welthandels

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Nach einer Zusammenstellung in Regnybs Jahrbüchern 
schätzte man den im Jahre 1870/71 mit Hülsenfrüchten ange 
bauten Landcomplex auf 1,650.000 Hectaren, und gelangte bei 
Annahme eines anscheinend etwas willkürlichen Durchschnitts 
erträgnisses für jede einzelne Qualität zu einer Totalproductiou 
von 16,235.000 Hectoliters, welche übrigens nach eingeholten 
Erkundigungen wesentliche Irrthümer enthält. 
Nebenstehend reproduciren wir die erwähnte Tabelle, behalten 
uns aber vor, im Verlaufe unseres Berichtes jene Daten anzu- 
liihren, welche nach Angaben von Fachmännern der Wahrheit 
näher zu kommen scheinen. 
Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass sich diese Ziffern 
sowol im Total, als in den einzelnen Proportionen, je nach der 
durch die Preise bedingten Convenienz im Anbaue wesentlich 
ändern können, und mag als Beispiel angeführt werden, dass 
während des americanischen Krieges, wo man alle Arbeitskräfte 
aui die Production von Baumwolle concentrirte, der Getreide- 
Anbau beinahe ganz vernachlässigt wurde, so dass die Regierung 
im Jahre 1865 den Export zeitweilig ganz zu verbieten sich ver 
anlasst fand. 
Allerdings war die damals herrschende Rinderpest der 
Bodencultur noch ausserdem hinderlich. 
Weizen und Mais. Der Durchsehnittsertrag von 2'/ k 
Ardeb per Feddan, welchen Herr Regny annimmt, scheint viel 
zu niedrig gegriffen zu sein und nimmt man von competenter 
Seite 3 t/,—4 Ardeb als die richtigere Ziffer. Zur Aussaat von 
Weizen gebraucht man </ 3 und % Ardeb, von Mais V 4 und </ s 
Ardeb per Feddan; Unter-Egypten liefert ungefähr ein Viertel. 
Mittel- und Ober-Egypten die übrigen drei Viertel der Ernte. 
Gewöhnlich Mitte August, d. i. nach der ersten Ueber- 
sehwemmung, wird der Mais (hier Durra genannt) gesäet, tun 
nach ungefähr 75 Tagen|geernfet zu werden. Je früher diess ge 
schehen kann, um so lieber ist diess dem Landmanne, da er nach 
nur einmaligem Pflügen und Bewässern noch Weizen auf dem 
selben Felde säen kann, dessen Ertrag durch eine spätere Aus 
saat natürlich leicht beeinträchtigt werden könnte, seine Be 
stockung fiele dann geringer aus und die grössere Kälte in den
	        
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