MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

JAPANISCHE TEPPICHE. I! 7 1 iL 1 •' J ,. \H,. ? U 'Ü< \ ' ? In den älteren Zeiten war der Gebrauch von Teppichen in Japan völlig unbekannt. In den Wohnräumen der höheren Stände breitete man die Felle der auf der Jagd erlegten Thiere auf einer Unterlage von Gras aus, die unteren Classen bedeckten den Boden mit Reisstroh oder Schilf¬ rohr. Später und bis in die neueste Zeit führte man aus China, Indien, Persien u. s. w. Teppiche aus Seide und "Wolle ein. Vor ungefähr zwei bis drei Jahrhunderten be¬ gann man in Japan selbst Teppiche zu er¬ zeugen, welche Nabeshima genannt wurden; diese Fabrication gerieth jedoch in der Folge gänzlich in Verfall. Bis in die jüngste Zeit war der Gebrauch von Teppichen auf die höheren Stände beschränkt; in den niederen begnügte man sich mit Matten (tatami und goza). Seit der Eröffnung des Landes und der Zunahme des Verkehrs hat sich der Gebrauch von Teppichen verbreitet und ahmt man seit ungefähr fünfzehn Jahren chinesische und europäische Teppich-
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