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Abb. 314. „Maurisches Ornament aus der Alhambra, in Stuck ausgeführt und bemalt (14tes Jahrhundert).
Motiv: Mathematische Linien“, Reproduktion aus: Gewerbehalle 1863, S. 37, Nr. 3
Unter den Mustern, welche die Bänder bilden, begegnen wir nicht selten solchen, die
den Mäanderformen ähnlich sind oder daran erinnern, eine Erinnerung, die wohl nicht
zufällig ist, sondern durch die Verbindung mit Byzanz ihre geschichtliche Begründung
findet. Aber die Bänder laufen dabei nicht immer in graden Linien, sondern sie schlin
gen sich auch gebogen durch einander, so daß sie netzförmig und gitterartig erschei
nen, in welcher letzteren Art sie denn auch, durchbrochen gehalten, als Gitter, Gelän
der u.s.w. verwendet werden. (S. Beispiele des geometr. Ornaments in der „Gewerbe
halle“ 1863, S. 37 Nr. 3; 1864 S. 116 Nr. 3 und S. 149 Nr. 4, 5. - Abb. 314-316)
Das Arabesken=0mament wird mit diesem geometrischen Systeme in doppelter
Weise verbunden. Entweder es legt sich als Füllung in kleineren Mustern in die Felder,
welche von den Bändern als Umrahmung gebildet werden, (s. „Gewerbehalie“ 1863
S. 5 Fig. Nr. 6, S. 69 Nr. 4, S. 133 Nr. 3, S. 150 Nr. 6,7 und 1864 S. 55 Nr. 7. - Abb. 317-321)
so daß jedes Muster für sich selbstständig ist, oder es erfüllt die ganze Fläche, das geo
metrische Ornament scheinbar unberücksichtigt lassend und wie hinter demselben
liegend, so daß dieses nur wie ein darüber gelegtes Netzwerk oder wie ein davor ste
hendes Gitter erscheint. Die Farbe muß dann weiter dazu beitragen, diesen Eindruckzu
verstärken oder dem Gefühl des Beschauers zum Bewußtsein zu bringen. Wie aber
schon angedeutet, ist die Vernachlässigung des geometrischen Ornaments durch die
Arabeske nur eine scheinbare, denn, wenn auch die verbindenden Ranken und Aeste
unbekümmert unter den Bandstreifen hinweglaufen, so muß doch das Laubwerk im
mer so gezeichnet sein, daß es sich mit einer gewissen Regelmäßigkeit in den einzel
nen begränzten Feldern ausbreitet und diese gegebenen Räume passend ausfüllt, oh
ne dem künstlerischen Auge Löcher sichtbar werden zu lassen.
So sind gewissermaßen zwei ornamentale Systeme mit einander verbunden oder
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