derzeit Besitzthum des Herzogs von Modena, mit glücklicher Hand
durchgeführt, so dass nun der Hoch- und Cupol-Ofen, die Puddel- und
Sch weissfeuer, die Frischessen und Flammöfen, das Walzwerk und
die Drahtglüherei fast ausschliesslich mit Rohtorf, Torfkohle und
Torfgas unterhalten und betrieben werden, und ausserdem noch für
die dortigen Thonwaaren- und Glasfabriken grosse Torf-Quantitäten
aufzubringen sind.
In ähnlicher Weise wurden auch in der ganzen Eisen-Branche,
von der Erzschmelze an bis zum Zeughammer herab, auf den Eisen
hütten und Eisenwerken zu Ransko und Pelles im Czaslauer Kreise
und bei Tachau im Egerer Kreise in Böhmen, zu Yoitsau in Nieder-
Oesterreich, Spital am Pyhrn in Ober-Oesterreich, Lietzen und Rot-
tenmann in Steiermark, Buchscheiden und Freudenberg in Kärnten,
Ebenau, Mauterndorf, Sinnhub und Thalgau in Salzburg, Kessen bei
Hall in Tyrol und noch an mehreren Orten der cisleithanischen Pro
vinzen mehr oder weniger energische Anstrengungen gemacht, im
nutzbaren Torf ein Ersatzmittel der unerschwinglichen Holzkohle zu
finden. Fenier liefern die Torf-Districte heut zu Tage fast überall das
ganze erforderliche Breun-Material für Theerschwelereien, Ziegeleien,
Kalköfen, Cement- und Porcellan-Fabriken und Brauereien, sowie
zur Kesselfeuerung in vielen Spinnereien, Webereien, Spiritus- und
Zucker-Fabriken. Die Saline Ischl verwendet mit Yortheil Wolfganger
Torf, Erzherzog Albrecht versieht mit Hansäg-Torf seine Industrialien
in Wieselburg, Baron Sina eröffnete für seine Etablissements in Lei
den das dazumal grossartigste Torfwerk in Oesterreich am Neusiedler
See und die grösste Zuckerfabrik am Continent, Tlumacz in Galizien,
richtete die Feuerungsanlagen ganz für Torfspeisung ein. Nur die
Eisenbahnen hielten sich aus erklärlichen Gründen bis zur Stunde
vom Torfgebrauche völlig fern, und selbst die Staatsbahn-Yerwaltung,
welche vor Jahren ein bedeutendes Torfwerk im Laibacher Moor
etablirte, kam nicht über die ersten Versuche mit Torfbetrieb hinaus.
An dieser Stelle muss bemerkt werden, dass die Torfheizung sehr
viel vor der Kohlenfeuerung voraus hat, da bei Torf die Feuerbüchse
und die Heizrohren viel weniger leiden, als es bei der oft so kies
reichen Kohle der Fall ist. Insbesondere bewährte sich noch überall