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Volltext: Das Kaiserl. Königl. Österreichische Museum für Kunst und Industrie

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Von Photographien nach Handzeichnungen, plastischen Arbeiten 
u. s. w. wurden drei Serien, zusammen 2 5o Blätter, publicirt, eine 
vierte Serie ist in Vorbereitung. 
Aus der Gypsgiesserei des Museums gingen bis jetzt ungefähr 
3 5o Nachbildungen von Figuren, Reliefs, architectonischen Details und 
Ornamenten, Gefässen, Waffen u. s. w. hervor. 
Endlich lieferte das mit dem Museum in Verbindung stehende 
gaivanoplastische Atelier von C. Haas eine grössere Anzahl von Repro- 
ductionen ausgezeichneter Goldschmiedarbeiten. 
Wie bereits angedeutet wurde, hat das Museum von Anbeginn 
seiner Thätigkeit es sich angelegen sein lassen, an der Hebung des 
Zeichen-Unterrichtes an Volks-, Real- und Gewerbeschulen mitzuarbeiten. 
Bei Anfertigung von Gypsabgüssen wurde vorzüglich auf die Bedürfnisse 
der Schulen Rücksicht genommen, und durch das Entgegenkommen der 
Ministerien des Unterrichtes und des Handels verschiedener Landesbehör 
den und vieler Handelskammern ist es möglich geworden, eine grosse 
Zahl von Schulen innerhalb der Österreichischen Monarchie mit guten 
figuralen und ornamentalen Vorbildern zu versorgen. 
Gleichzeitig erkannte es die Direction als ihre Aufgabe, die zweck- 
mässigere Einrichtung bestehender oder die Gründung neuer Fachschulen 
in Gegenden anzuregen, wo irgend eine Kunstindustrie gepflegt wird 
oder für die Pflege einer solchen die natürlichen Bedingungen vorhanden 
sind. So hatte das Museum die Freude, auf die Zeichenschulen in 
Steinschönau und Haida Einfluss nehmen und die Gründung einer 
Zeichenschule in dem durch seine Glas-Quincaillerie bekannten Gab 
lonzer Bezirke, einer Holzschnitzschule in Hallein und einer gleichen 
Anstalt in St. Ullrich im Grödener Thale in Tirol fördern zu 
können. Alle in dieser Richtung vom Museum gestellten Anträge und 
Anregungen begegneten der einsichtsvollsten und thatkräftigsten Wür 
digung bei den genannten Ministerien wie bei den Verwaltungen und 
Vertretungen der betreffenden Kronländer. 
Allein die in Vorstehendem erwähnten Bestrebungen, so schöne 
Erfolge sie auch aufzuweisen haben, konnten dem Bedürfnisse der öster 
reichischen Kunstindustrie nicht genügen. Vielmehr wurde von den Freun 
den der Letzteren die Nothwendigkeit einer mit dem Museum unmittel 
bar in Verbindung stehenden Lehranstalt, einer Hochschule für Kunst 
gewerbe, empfunden. Das Verdienst, die Gründung einer solchen Kunst 
gewerbeschule in Wien direct in Anregung gebracht zu haben, ge 
bührt der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer, auf deren 
Antrag hin das damalige Staatsministcrium im December 1865 an die 
Direction des Österreichischen Museums die Aufforderung ergehen liess, 
geeignete Vorschläge zu erstatten.
	        
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