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Volltext: Venedig zeigt Glas aus Murano

sichere Handhabe, um auch jene aus Metall als ihrer Zeit 
entsprechend zu betrachten; es handelt sich tatsächlich um 
Teller in ihren typischen Formen, gerippt, mit breitem Rand, 
massiv ausgeführt, die in der Einfachheit ihres Dekors von 
kleinen Punkten aus verschiedenfarbigem Email - meistens 
dunkelrot, azzurblau, grün und gold - ein Präludium der 
Harmonie des ausgewogenen Renaissancegeschmackes dar 
stellen. Im vorgeschrittenen XVI. Jahrhundert wird die ma 
lerische Dekoration zugunsten der Ästhetik der reinen Form 
aufgegeben, von der manche Exemplare besonders im Mu 
seum von Murano Zeugnis ablegen. 
Durch die grosse Vielfalt der Gläser, die in dieser Periode 
geschaffen worden sind, die Struktur der zartstieligen, leicht 
geschwungenen Pokale, der runden Teller, der Aufsatz 
schüsseln, der Reliquiare liturgischen Gebrauches, der kleinen 
Wasserbehälter und der Trinkgläser, jeder Gestalt, wird die 
von unseren Künstlern erreichte technische Vollkommenheit 
bewiesen, die lediglich mittels des Blaserohres und ganz 
weniger Instrumente Gegenstände von unvergleichlicher Zart 
heit und Elegance herzustellen vermochten. Ausser der Tech 
nik des transparenten Glases, weiss man in Murano eine 
Anzahl anderer Methoden zur Verzierung zu gebrauchen, 
indem man sich der leichten Fäden des sogenannten weissen 
« lattimo » bedient, die verbunden mit dem gleichen Material, 
einzeln oder durchflochten verwendet, die Effekte des klassi 
schen «Reticello », des Filigrans ergeben. Es hat den An 
schein, dass Gegenstände solcher Art eine Spezialität des 
Francesco Bortoluzzi in seinem Laden «Alla Nave » (Zum 
Schiff) sind. Ein ander Mal wird das Glas ganz durchsichtig 
belassen und anstelle einer Verzierung mit sehr feinen zarten 
Gravierungen versehen, die mit dem Diamanten eingeritzt 
werden: duftige Zeichnungen werden vorgezogen, meistens 
von Blumenmotiven inspiriert, mit kleinen Zweigen, Blättern, 
kleinen Blüten oder Trauben in geometrischer Auffassung.
	        
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