VORWORT
1 Vach den großen Erfolgen, die der japanische Graphiker und
Maler Shiko Munakata in den letzten Jahren mit einzelnen Werken
außerhalb seines Vaterlandes errungen hat, stellte nun die Kokusai
Bunka Shinkokai (Gesellschaft für internationale Kulturbeziehungen)
eine umfassende Ausstellung zusammen, die einen Überblick über
das graphische Schaffen des Künstlers von 1935 bis 1958 gibt.
Diese Ausstellung, die in den Großstädten Europas gezeigt werden
soU, hat bereits Turin, Genua und Rom hinter sich. Dem Zusammen
wirken der Botschaft des japanischen Kaiserreiches mit dem Bundes
ministerium für Unterricht in Wien ist es zu verdanken, daß sie
nun auch in Wien zu sehen ist, ehe sie ihren Weg in deutsche Städte
antritt.
Die vielen Ausstellungen, die das Österreichische Museum für
angewandte Kunst dem traditionellen japanischen Holzschnitt
gewidmet hat, für den die Namen Hokusai und Hiroshige stell
vertretend genannt seien, fanden stets lebhaftes Interesse. Munakatas
Kunst, wenngleich zutiefst aus dem japanischen Wesen kommend,
hat freilich mit der Kunst der Meister des Ukiyoe nichts zu tun;
sie ist durchaus Kunst unserer Zeit. Da aber die 1956 veranstaltete
Ausstellung der Werke eines anderen modernen Holzschnitt
meisters — Gajin Kosaka —■ ebenfalls einen großen Erfolg hatte,
ist mit Recht zu erwarten, daß Wien die Gelegenheit, gegenwärtige
japanische Kunst in einem ihrer bedeutendsten Meister kennen zu
lernen, dankbar begrüßen wird.