Linie die Firma Brix und Anders in Wien, die vor
allen mit ihren reichen Arbeiten für den Erzbischof
von Olmütz und für den Fürstprimas von Ungarn
glänzt, Arbeiten, die sämmtlich nach Zeichnungen des
Primatialarchitekten Lippert angefertigt sind. Auch
Gefässe und Geräthe nach Entwürfen von Fr. Schmidt
erblicken wir in ihrer Ausstellung. Als ihren Gegen
satz in jeder Beziehung, das Unedle in Material und
Geschmack vertretend, können wir W. Bachmann be
trachten, dessen Ausstellung, ein schimmernder, ganz
aus Löffeln zusammengestellter Bau (»auf Löffeln ruht
sein Dach«) schon ein Monstrum der Geschmacklosig
keit ist. Vortrefflich in unedlem Material sind nur die
Kirchenleuchter von Samassa in Laibach, einfach, ra
tionell und gut im Stil.
Die kirchliche Kunst Deutschlands würde viel
leicht mehr noch, als es gegenwärtig auf der Ausstel
lung der Fall ist, den mittelalterlichen Charakter und
zugleich ihre grosse Leistungsfähigkeit zeigen, wenn
die rheinischen Fabriken von Köln, Aachen, Trier und
anderen Städten ihrer Bedeutung gemäss ausgestellt
hätten. Aber sie sind in der Mehrzahl ausgeblieben.
Nur Casaretto in'Crefeld gibt uns eine grössere Aus
wahl seiner längst anerkannten, aber auch bekannten
mittelalterlichen Brocatstoffe und von den Goldschmieden
ist nur Simon in Trier mit einer grossen silbernen
Monstranz in reichem gothischen Stile erschienen, so
wie Bentrop und Künne von Altena in Westphalen
mit grösstentheils gothischen und emaillirten Gefässen.