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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

Linie die Firma Brix und Anders in Wien, die vor 
allen mit ihren reichen Arbeiten für den Erzbischof 
von Olmütz und für den Fürstprimas von Ungarn 
glänzt, Arbeiten, die sämmtlich nach Zeichnungen des 
Primatialarchitekten Lippert angefertigt sind. Auch 
Gefässe und Geräthe nach Entwürfen von Fr. Schmidt 
erblicken wir in ihrer Ausstellung. Als ihren Gegen 
satz in jeder Beziehung, das Unedle in Material und 
Geschmack vertretend, können wir W. Bachmann be 
trachten, dessen Ausstellung, ein schimmernder, ganz 
aus Löffeln zusammengestellter Bau (»auf Löffeln ruht 
sein Dach«) schon ein Monstrum der Geschmacklosig 
keit ist. Vortrefflich in unedlem Material sind nur die 
Kirchenleuchter von Samassa in Laibach, einfach, ra 
tionell und gut im Stil. 
Die kirchliche Kunst Deutschlands würde viel 
leicht mehr noch, als es gegenwärtig auf der Ausstel 
lung der Fall ist, den mittelalterlichen Charakter und 
zugleich ihre grosse Leistungsfähigkeit zeigen, wenn 
die rheinischen Fabriken von Köln, Aachen, Trier und 
anderen Städten ihrer Bedeutung gemäss ausgestellt 
hätten. Aber sie sind in der Mehrzahl ausgeblieben. 
Nur Casaretto in'Crefeld gibt uns eine grössere Aus 
wahl seiner längst anerkannten, aber auch bekannten 
mittelalterlichen Brocatstoffe und von den Goldschmieden 
ist nur Simon in Trier mit einer grossen silbernen 
Monstranz in reichem gothischen Stile erschienen, so 
wie Bentrop und Künne von Altena in Westphalen 
mit grösstentheils gothischen und emaillirten Gefässen.
	        
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