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S. Kocco, „Albreckt“ von 6000 Tons auf jener der Gesellschaft
Navale Adriatico in S. Marco erbaut worden. Die Modelle
dieser beiden Schiffe wurden auch in der Ausstellung wegen
ihrer Deutlichkeit und sehr netten Ausführung allgemein be
wundert.
Von besonderem Interesse für die Geschichte der Entwick
lung unseres Schiffbaues sind noch zwei vom technischen Eta
blissement gebaute Panzerschiffe kleinerer Gattung, von welchen
ebenfalls Modelle in der Ausstellung zu sehen waren ; wir meinen
die Corvetten „Olga“ und „I’Dylalie“. Es sind diese die ersten
in Oesterreich für ausländische Staaten gebauten Kriegsschiffe.
Der „ I’ Dylalie ursprünglich für die egyptische Regierung
gebildeten Corvetten „Frundsberg“ und „Aurora“ und endlich S. M. gepan
zerte Fregatte ersten Ranges „Erzherzog Albrecht“ (ganz aus Eisen con-
struirt). Von bemerkenswerthen Eisen-Constructionen ist noch zu erwähnen,
das grosse eiserne Thor für den Trockendock im Arsenale von Pola, sowie
mehrere Dampf-Barkassen kleinerer Gattung, welche zur Cabotage der nächst
gelegenen Meeresküste dienen.
Das seit 1857 einer Actien - Gesellschaft (Gründungs - Capital von
2 Mill- Gulden Oe. W.) gehörende Stabilimento tecnico triestino lieferte
Kriegs- und Handelsschiffe von den grössten Dimensionen complet sammt
Maschinen, und bestellt aus zwei von einander getrennten Anlagen der
Maschinenfabrik in S. Andrea und der Werfte in S. Rocco, welche letztere
ein geräumiges, zur Aufnahme selbst der grössten Panzerschiffe hinreichen
des Trockendock besitzt. Fast ausschliesslich alle Maschinen der österrei
chischen Kriegs-Marine (51 Stück, worunter zwei von 1000 Pfdkft.) sind aus
diesem Etablissement hervorgegangen; ferner wurden für den Oesterr.-Ungar.
Lloyd und diverse Private 25 Schiffs-Maschinen, eine grosse Anzahl Betriebs-
Maschinen, Dampf-Kessel und Dampf-Mühlen etc. construirt. Für die k. k.
Kriegs-Marine wurde eine Panzer-Fregatte, eine hölzerne Fregatte, 5 Kanonen
boote, eine Corvette gemischter Construction und 15 Dampf-Barkassen aus
Stahl ganz complet gebaut. Gegenwärtig befinden sich noch im Bau eben
falls für Rechnung unserer Marine: das im Referat erwähnte Casemattschiff
„Custoza“, ganz aus Eisen construirt, das grösste Panzerschiff der österrei
chischen Flotte mit Maschine von 1000 Pfdkft. und 10" Panzer; die
Üchrauben-Fregatte „Radetzky“ und „Laudon“ (gemischterConstruction), mit
Maschinen von C00 Pfdkft., und vier stählerne Dampf-Barkassen sammt einem
Dampf-Bagger. Zu erwähnen ist: die Herstellung von Hafen-Bagger für die
italienische Regierung, die europäische Donau - Commission und die k. k.
österr. Seebehörde, sowie der Bau von circa 20 Dampfern und 80 Segel
schiffen verschiedener Grösse für Private. Die Red.