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gesagt werden,dass anderwärts wieder, z. B, an den Modellen für den Olmützer
Dombau (20 Statuetten unter Nr. 1060), das „Akademische” derart her
vortrete, dass von etwas eigentlich Kirchlichem hier doch ebenfalls nicht
leicht die Rede sein kann. Fesche Allerweltstypen, auch ganz triviale
Alltags- und Commissgesichter konnte man genug notiren und keines
wegs nur unter Grödener Marke; ebenso hat auch der „Classicismus”
namentlich ein schauerliches Opfer gefordert, falls etwa wirklich der
Salzburger „Christus an der Martersäule” (?) Nr. 1085 an den sterbenden
Fechter vorn Capitol erinnern sollte, von dem er übrigens wenig genug
gelernt haben würde.
Ihre sichtlichste Schwäche haben die modernen Holzarbeiten an
der Polychromirung. Es scheint geradezu, als ob sich mit den neuen
d. i. frischen Farben das nicht erreichen liesse, was die alten bieten.
Darum überliessen es auch fast alle, die einen etwas höheren Stand
punkt einnehmen, den Grödener Naturkindern, sich an den grellen Farben
zu erfreuen, und mischen und dämpfen ihre Farben mitunter bis zum
Unbestimmbaren; an solchen Arbeiten kann man aber dann auf den
ersten Anblick fast irre werden und zweifeln, ob sie neu oder alt oder
Nachahmungen von Altem sind, wie dies von mehreren sich sonst sehr
vortheilhaft auszeichnenden Arbeiten der k. k. Fach- und Kunstgewerbe
schulen gesagt werden kann. Andere wollten sieh, wie es scheint, noch
billiger aus der Verlegenheit helfen, indem sie zur Bronzirung griffen;
ein Beispiel mit echter, sauberer Bronze mochte noch angehen; für die
mehrfachen Versuche mit bronzo antico, den wir an Lampenfüssen, Thon
vasen u. dgl. schon genug genossen haben, müssen wir in der Kirche
schön danken; am entschiedensten hat wohlPendl in Wien mit seinem
überhaupt stark vergriffenen, ganz ungeistlichen und nun noch in allerhand
Metallfarben schillernden „Morgenstern” (Nr. 1084) das Ziel verfehlt! Solchen
Verirrungen gegenüber wird man dann doppelt angenehm berührt von den
ganz ungefärbten oder höch^tens dunkel gebeizten Holz-Sculpturen, wie
solche gleichfalls von k. k. Fachschulen, ferner von Gasser und Schön-
thaler in Wien u. A. geliefert wurden, und an denen zugleich die Sorg
falt und Feinheit der Ausführung am deutlichsten beobachtet werden kann.
Wenn die Sculptur es mit den höheren und höchsten Aufgaben in
der Kunst zu thun hat, so hat dagegen die der Paramentik dienende
Handarbeit schon ein viel leichteres Spiel. So erfreulich es darum ist,
dass man in der neueren Zeit zur Herstellung der kirchlichen Gewänder
fast alle ehedem gepflegten Stickteehniken mit Erfolg wiederaufgenommen,
ja die Alten noch überflügelt hat, so mag es doch hier genügen, nur
kurz zu constatiren, dass eine Reihe auch sonst bereits ziemlich allgemein
bekannter Firmen die Ausstellung mit ganz Vorzüglichem und Prachtvollem
beschickte; so namentlich Krickl & Schweiger, Fellinger & Has-
singer, J. Müller, Zambach sowie Giani in Wien, Uffenheimer
in Innsbruck, — der armen Schwestern vom Kinde Jesu in Wien,
die wohl Allen voran sind, aber nur mit Nr. 1157 in der I. Abtheilung
vertreten waren, nicht zu vergessen.
Unter den Metallgeräthen kam dagegen ziemlich viel Schwaches,
auch ganz Verfehltes vor; nur Brix & Anders in Wien stellten ihren
Mann in recht glänzender Weise mit Kelchen, Ostensorien und dgl.,
während für Geräthe in nicht edlem Metall Samassa in Laibach sich am