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chen tragen hohe Stiefeln. Auf dem Kopfe erhebt sich eine lange
Mündung; sie wie der überhöhte Henkel schwarz. Die Figur war
bemalt. Kaum attische Arbeit. H. 0'155. Herr Fr. Trau.
1152. Amphora als Parfümfläschchen mit eingepressten Palmetten.
Schwarz. H. 0'09. Aus Athen. Herr Fr. Trau.
D. Spätere Gattungen:
1058. Schale der sogen, megarischen Gattung mit Reliefs. Aus dem
mehrreihigen Akanthuskranze am Boden der Aussenseite erheben
sich —■ zweimal wiederkehrend — die Figuren eines bärtigen
Barbaren mit Schild, der von rückwärts gegen eine niedergesunkene,
mit Bogen bewaffnete weibliche Figur das Schwert erhebt und
zweier mit Fell bekleideter Pane, die wie erschreckt davonlaufen,
aber gewiss nicht zur Kampfscene gehörig gedacht sind. Schwarzer
Firniss. H. 0'09. Aus Griechenland. Herr Fr. Trau.
1054. Töpfchen mit verknotetem Henkel. Aussen wie bei den sogen,
megarischen Schalen aufsteigendes Pflanzenornament (Akanthus
mit überfallender Spitze und mandelförmige Blätter). Schwarzer
Firniss. H. 0 055. " Herr Fr. Trau.
1055. Lampe oder Tropfgefäss in Gestalt eines auf hoher Basis
gelagerten Rindes; auf dem Rücken Einfüllöffnung mit Sieb, neben
dem Kopfe Ausguss, resp. Dochtöffnung. Schwarzer Firniss.
H. 0 - 09. Herr Fr. Trau.
1056. Guttus mit langer Mündung; oben in Relief Eros mit Mäntelchen
bekleidet, in jeder Hand eine Art langen Stabes. H. 0'103.
Baurath A. Hauser.
1057. Tropfgefäss in Form einer liegenden Ratte mit Ringhenkel, Sieb
mündung auf dem Rücken und schief abstehendem Ausgusse. Um
den Leib weisse Epheuranke. Unteritalisch. L. 0'13, H. 0‘06.
Dr. K. Masner.
1058. Askos mit grosser Mündung, hinten spitz aufgebogen. An den
Längsseiten einerseits ein Jüngling mit Kranz in der erhobenen
Rechten und Mantel über den linken Arm, anderseits eine Frau
mit Kästchen und Tänie, beide laufend. An der Stirnseite grosse
Palmette mit Ranken, hinten eine Eule. Campanisch. H. 0'16.
Herr Fr. Trau.
1059. Amphora mit Volutenhenkeln, a) Apollo unter den Musen.
Apollo zur Kithara singend, vor ihm zwei Musen zuhörend, hinter
ihm eine an einem Tische stehend und ein nackter Jüngling, die
meisten von diesen Figuren mit Zweigen in den Händen. In der
oberen Zone die Halbfiguren eines bärtigen Mannes (grösstentheils
ergänzt) und einer Frau; rechts ein Satyr im Gespräch mit einer
Muse, links eine stehende und eine Kithara spielende Muse. Die
Beziehung dieser Darstellung auf den Zweikampf mit Marsyas ist nicht
gesichert, b) Laios entführt auf einem Viergespann den jugend
lichen Chrysippos, über den Pferden die Halbfigur einer jammernden
Frau. Wohl schon unteritalisch, die reich verzierten Gewänder an
die Talosvase und Assteas erinnernd. Stark übermalt. Aus Sammlung
Pulszki. H. 0 57. Abgeordneter R. Auspit^.
Abgeb. Wiener Vorlegebl. Serie VI, Taf. XI.