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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

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genommen wird, ln grösseren Tiefen dringt jedoch des bedeuten 
den Druckes wegen das Wasser in die Eindenstücke und selbst in 
die hohlen Glas-Spindel ein, deren eine, unter solchen Umständen 
mit Wasser gefüllt, auf der Ausstellung zu sehen war. 
Die dreimaschigen Netze werden in Schweden meistentheils 
in der Süsswasser - Fischerei zum Fang der Karpfen und ver 
wandten Fische gebraucht, während die Schleppnetze*) erst seit 
einigen Jahren von dem gegenwärtigen Intendanten für See- 
Fischerei eingeführt worden sind. 
Von der italienischen Kegierung ist zu bemerken, dass sie 
auf das Eifrigste bemüht ist, die Fischerei im eigenen Lande zu 
heben. Zu diesem Zwecke und namentlich um sichere Anhalts- 
punete für ihr Vorgehen bei Abfassung eines Fischerei-Gesetzes 
zu gewinnen, beauftragte sie den Vorstand des geologischen 
Museums in Florenz, Herrn Ad. Targioni-Tozzetti, auf einer Kund 
reise durch Europa die in anderen Ländern für Fischerei beste 
henden Einrichtungen kennen zu lernen. 
Eigentliche Fischerei. Die Ausfuhr der Fischbrut 
nach dem Auslande sollte um so mehr verboten werden, als 
oft ein grosser Theil davon schon unterwegs abstirbt. Beim 
Sardellenfang könnte man die im Weissen Meere gebräuchliche 
Methode versuchen. Nach dieser sondiren die Fischer der zwei 
nahe an einander und zwar parallel gestellten Barken mit Stan 
gen das Wasser nach Sardellen. Haben sie dieselben gefunden, 
so werfen sie von den zwei mitgeführten Zugnetzen zuerst das 
eine aus und ziehen es mit den sich nun von einander entfer 
nenden Barken eine Strecke weit fort. Hierauf werden die letz 
teren einander genähert, der mittlere mit Fischen gefüllte Sack 
des Netzes von dessen Flügeln losgelöst, an seiner Mündung 
wie ein Beutel zusammengeschnürt und so lange im Wasser 
hängen gelassen, bis mit dem zweiten Netze derselbe Vorgang 
*) Die Schleppnetze sind der Fischerei schädlich, weil in denselben 
auch viele junge, dem Menschen wenig Nahrung gebende Fische sich fangen, 
welche sonst in ihren Körpern Nahrungsstoffe aufspeichern und, ihren stär 
keren Genossen zur reichlicheren Nahrung dienend, das Wachsthum derselben 
befördern würden.
	        
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