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I). Saal XI.
Aetzmittel behandelt, welches aus Salpetersäure, Chlornatriun, Salpeter und
destillirtem Wasser bestand. Nach dem Aetzen wurde die Platte mit Salmiak
wasser übergossen, gewaschen , dann mit Jodwasser und schliesslich mit
unterscbwefligsaurem Natron behandelt.
Solche Platten gaben wenig Abdrücke, deshalb formte auch Piil dieselben
galvanoplastisch ab, und nachdem er gewöhnliches Papier als zu rauh erkannt
hatte, um die mikroskopischen Feinheiten der geätzten Platten wiederzugeben,
präparirte er sich Visitkai tenpapier mit einer Lösung von venetianischem
Terpentin in Alkohol und wendete auch eine eigene Druckerschwärze aus
Wachs, venetianischem Terpentin, Graphit und Indigo an. (Näheres siehe
G. Piil: „Das Aetzen von Daguerreotypplatten.“ Wien 1855.)
46. Fried rieh Ritter von Voigtländer in Braunschweig: Die ersten
Daguerreotype, welche mit Voigtländer’s Objectiven hergestellt wurden.
47. Friedrich Siemens & Co. in Dresden: Auf Hartglas eingebrannte
Photographien.
48. Karl Fritsch, Optiker in Wien, VI., Gumpendorferstrasse 31;
Achilles von Melingo in Wien; Photographische Gesell
schaft in Wien: Sammlung von Daguerreotypen aus den ersten
Jahren der Einführung dieses Zweiges in Wien.
49. Dr. E. Hornig in Wien: Zwei Ferrotvpe.
D. Saal XI.
1. W. Graf, Photograph in Durlach (Baden) : Aufnahmen des Klosters
Maulbronn.
Fast sämmtliclie Aufnahmen sind mit einem 14 11 Aplanat von Steinbeil
aufgenommen worden, mit Ausnahme von Nr. 1 und 14, die wegen Mangel
an Distanz mit einem Landsehaftsaplanat Nr. 1 von Steinheil gefertigt sind.
Die Platten wurden nach dem gewöhnlichen nassen Silberverfahren her
gestellt, natürlich mit langen Expositionen, letztere differirt bei den Innen
aufnahmen zwischen 30 bis 80 Minuten, da die Objecte oft sehr liehtarm
und dunkles Gestein, vom Alter gemodert, sind. Beim Aufstellen der Camera
boten sich öfters grosse Schwierigkeiten dar, wie meistens bei dergleichen
Aufnahmen.
2. L. Ju lien-Laferriere, Domherr in La Rochelle: 6 Lieferungen
des Werkes L’Art en Saintonge et Aunis.
3. J. du Marche, Amateur in Chateau des Sardieres bei Bourg:
Aufnahmen von Baudenkmälern, Seulpturen und alten Doeumenten.
4. Gustav Heckenast’s Nachfolger (Rudolf Drodtleff) , Buch-,
Kunst- und Musikalienhandlung in Pressburg: Reproductionen von
Geiger’s Lutherbildern etc.
5. Dr. Bruno Meyer, Professor der Kunstgeschichte am Polytech-
nicum in Karlsruhe: Abbildungen photographischer Apparate, Dia
positive für den Unterricht, Aufnahmen von Baudenkmälern, in
Pigmentdruck vervielfältigt.
A. Anwendung der Photographie zu Un t erri ch t s z w eck en:
1. Ein Rahmengestell, enthaltend 100 Diapositive in Kohle
druck für den Proj ectionsappn rat, zur Illustration kunstgeschicht
licher Vorträge ausgeführt. Die Bilder erscheinen zum Theil auf einem
glasklaren Grunde, bei den neueren dagegen ist die eigentliche Bildfläche
innerhalb des Schablonenausschnittes mit einem dunklen Rande umgeben,
der die Blendung des Auges durch eine grosse helle Fläche auf der Bild
wand verhindert. Die Negative werden zu dem Zwecke mittelst entspre-