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Ludwig Lott.
Sind denn Staatsdruckereien wirklich dazu ins Leben gerufen worden, um nam-
Wir Wi 1 en ' dafs "«*ften3 ^ältefteStaatsdru"^,
nämlich die fianzofifche eingerichtet ward, um der Wiffenfchaft und Kund alle
werderf könn'en.^ 6 “ ^ "» P^n Druckereien nie gefegt
nißmüfidTw di - £fer h T°u en ? eftimmUng einer Staatsdruckerei während der verhält-
nißmafsig wenigen Jahre feiner amtlichen Wirkfamkeit auch die k k Anftalt
ge , e ‘ tet un .d geunkt zu haben, wird der unfterbliche Ruhm Auer’s bleiben Mit
kt Hof un e d n s7 r\ denn die EHren -drücken, die Oefterreich mit Reifer
7 Hof ' u " d Staatsdruckerei erworben hat in jenen fchweren Tagen als man in
cer ganzen V eit von c.em unabwendbaren Verfall und Zerfall des Kaiferftaates
ubei.eugt war Wahrlich die Staatsdruckerei hat nicht nur damals den Bewefstr
die Lebenskraft glanzend geführt, fie hat Oefterreich durch ihre Erzen-nifle an
Ruhm und Ehren reich gemacht. Ihre Wirkfamkeit hat aber noch anders die
größten Fruchte getragen. Wir hoffen, dafs auf jedem Blatte diefes Berichtes
cie ruhmreichen Erfolge ihrer Thätigkeit mit eben fo greifbarer Deutlichkeit zu
e en find, als es die ausgeftellten Erzeugnis der öfterreichifchen Typographie
den eniheimifchen und ausländifchen Befuchern und Beurtheilern gefügt haben
wttb tf en Wlr ZUmSch,Uffe der öfterreichifchen Abtheilung nur den einzigen
! " ff pi S ’, Wer lm ff r 311 mafs Sebender Stelle zu fprechen hat eine vafer-
landifche I flicht zu erfüllen trachten wird, und zwar damit: die k. k Hof- und
Staatsdruckerm wmder zu dem zu machen, was diefelbe einft war: die Mufter-
anftalt für die graphifchen Künfte in Oefterreich und in der Welt.
Lidern wir jetzt zu dem Schwefterland Oefterreichs, zu Ungarn über
gehen, muffen wir vor allem Anderen hervorheben, dafs die uh<rarifche Aüs-
fteHungscommiffion die graphifchen Künfte beffer zu würdigen verftand als die
ofterreichifche Commiffion, denn die graphifchen Künfte Ungarns waren nicht in
einen abgelegenen und abgefperrten Hof verbannt, fondern, wenn auch unter
anderen Ausftellungsgegeiiftanden, doch mitten in die Hauptgallerie verlegt.
Man brauchte gerade kein aufmerkfamer Beobachter zu fein, um doch deut
Iiril? fe , hen 7 W ‘ e flch . r dle magyarifchen Herzen hoben, von Stolz und Freude
Antal B U eIa r SX, 11 '“»? Dafs ^ Taufnamen der Ausfteller als:
S Posne? Pnrt J05 r U ’ ^ nicht -nngarifchen Namen Grün,
im Mindeften Rath ' Schwarz Verbindung ftanden , das verfließ nicht
dfch de g -7 das ma |yanfche Nationalgefühl; das Ausgeftellte vertrat ja
doch die ungarifche Induftrie. Dafs auch die Ausfteller der graphifchen
fXlWftäfdTh 11 grofstenthells Leutfche oder magyarif.rte Deutfche waren, ift
Crid 7 V n a ° " ? as - WaS f ‘ e aus S eftelIt hatten, erreichte nur feiten den
Grad der Vollendung welcher den öfterreichifchen Ausftellungsgegenftänden in
ihrer großen Mehrzahl nachgerühmt werden kann.
Auch müffen wir unfer Bedauern darüber ausfprechen , dafs uns mit Aus-
ni a eHf e h der f k h! 1I | 1C1 r| 1 - StaatSdraCkerei ’ aUe anderen Ausftellungsfchränke her-
letifch verfchloffen blieben. Wir konnten auch keinen der Herren von der
ungarifchen Ausftellungscommiffion jemals treffen, der uns die Schränke eröffnet
oder gewußt hatte, wo fich die Schlüffel befinden, fo dafs wir auf diefe Weife nur
Dasjenige zu betrachten fo glücklich waren, was eben offen vor uns lag oder an
die Wände geheftet war. Von vielen diefer Druckwerke konnten wir mu die Titel
f gar nui dle Einbande fehen; von manch anderem nicht einmal diefe. So
fallen wir in dem Schranke der Brüder Magyarir Temesvär, die felir hübfeh
ausgeftattete Gefchäftskarten ausgelegt hatten, nur zwei Geigen.
B„d 3 n D fl AUSft r eI i! Un ? der h ö n i g 1 i c h ungarifchen S taatsdruckerei zu
Budap eft wur fehr gunftig fituirt. Den großen Wandraum füllten gröfstentheils
fichTedo^'b K r“ e 7a PO r? i Und Stem P elmarken und andere Farbendrucke, die
ch jedoch alle durch die Hohe, in der fie angebracht waren, und durch die davor