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Volltext: Webereimaschinen (Gruppe XIII, Section 2), officieller Ausstellungs-Bericht

Webereimafchxnen. 
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bietet die Befprechung der R e v o 1 v e r-S c h a f t ra afc h i n e von Gebrüder 
Gminder in Reutlingen, welche eine originelle und glücklich conftruirte 
Gefchirrbewegung repräfentirt, bei welcher weder die Jacquardmafchine noch 
eine Stiften- oder Löcherwalze mit Platinen oder ähnlichen Theilen benützt wird. 
Wenn wir fchon die Revolver-Schaftmafchine mit etwas Bekanntem annähernd 
vergleichen follen, fo wäre es mit dem Mechanismus zum Heben und Senken der 
Wechfelkäften mittels einer fich drehenden Mufterkette; doch erfolgt bei 
Gminder die unmittelbare Wirkung auf die Schafthebel felbft ohne alle Zwi- 
fchentheile und Zvvifchenbewegungen, wie denn auch die Deffmkette eine ruhige 
und continuirliche Kreisbewegung macht, ferner ein bequemes Umftecken der 
Trittrollen, daher eine beliebige Aenderung im Rapport ermöglicht ift. 
Zunächft gehört Gminder’s Revolver-Schaftmafchine zu jener Clafife 
von Gefchirrbewegungen, bei denen mit dem Aufzug der Hochfchäfte nicht 
ein gleichzeitiges Niederziehen der Tieffchäfte verbunden ift; letztere werden 
aber durch Federn fo weit niedergehalten, dafs annähernd ein volles Fach 
entlieht. 
Die Flügel hängen an je zwei ungleicharmigen Doppelhebeln, deren ein 
ander zugewendete kürzere Arme in einander greifende verzahnte Sedtoren 
befitzen. Wird der eine der zufammenarbeitenden Schafthebel gedreht, fo bewegt 
fich der andere im gleichen Sinne, um nämlich gleichmäfsig den Flügel zu heben 
oder dem Zuge feiner Feder entfprechend den Uebergang ins Tieffach zu 
geftatten. 
Eine ganze Reihe folcher Schafthebel (lecken nebeneinander auf zwei 
über den Verbindungsfteg der beiden Stuhlwände in einem Rahmen gelagerten 
Achfen. Denkt man fich nun oben auf dem kürzeren Ende eines der zufammen- 
greifenden Hebelpaare einen paffend gekrümmten Anfatz (nennen wir denfelben 
Kopf des Schafthebels), fo werden bei jedesmaligem Niederdrücken desfelben die 
beiden nach links und rechts fich ausftreckenden Schafthebel und mit ihnen 
diredt der angehängte Flügel gehoben. 
Der Lagerrahmen der Schafthebel ift nun in die Höhe beliebig fortgefetzt, 
um eine endlofe eiferne Doppelkette über zwei Kettenrollen aufnehmen zu 
können, von denen die untere durch Kegelräder und flehende Achfe von der 
unteren Stuhlwelle c o n t i n u i rl i c h umgedreht wird. Es paffiren in Folge deffen 
die einzelnen Kettenbolzen in regelmäfsiger Aufeinanderfolge die Köpfe an den 
Schafthebeln, während die Glieder felbft, ohne anderen Zweck als jenen der 
Verbindung, aufserhaib der Schafthebel fich fortbewegen. 
Um nun eine Gefchirrbewegung zu erzielen, hat man nur auf die Kettei)- 
bolzen in regelrechter Vertheilung Rollen aufzufchieben, welche bei der Drehung 
der Kette auf die Köpfe der Schafthebel einwirken und die betreffenden Flügel 
der Reihe, nach ins Oberfach heben. 
Da nun die Bewegungsübertragung derart erfolgt, dafs bei jeder Umdre 
hung der Kurbelwelle (entfprechend alfo einer halben Umdrehung der unteren 
Stuhlwelle) die Rollenkette um eine Theilung forfchreitet und eine beftimmte 
Partie der Schafthebel ins Hochfach verfetzt, fo Helft fich in leicht begreiflicher 
Weife die erwünfchte Gefchirrbewegung nach Mafsgabe des in die Rollenkette 
niedergelegten Rapportes von felbft ein. 
Um einen richtigen Eingriff zu fichern, find die Köpfe an den Schafthebeln 
genuthet und die ebenfo breiten Rollen am runden Rand entfprechend V-förmig 
abgedreht, daher auch die Schafthebel vor allen Seitenfchwankungen bewahrt 
bleiben. Auch kann die Bewegung der Flügel durch fchickliche Wahl der Curven 
des Schafthebel-Kopfes mit fünftem Anhub und ebenfolchem Nachlaffen erfolgen. 
Der Lagerrahmen ift durch eingegoffene Querftege in den Seitenwänden 
fo eingerichtet, dafs die Rollenkette je nach dem Rapport verlängert oder 
verkürzt werden kann, wie denn auch das Umftecken der Rollen felbft rafch 
und ohne befondere Gefchicklichkeit vorzunehmen ift.
	        
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