7. Der Bau der Eisenbahnen als speciel/er Culiurfacior.
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die ehedem enthüllte Wandung unserer Tunnels, alle in ihrer
unverfälschten Nacktheit der Natur dereinst die Objecte waren
zum Studium der Anatomie der Erdkruste, und dass sie also auch
einem anderen, wissenschaftlich hohen Zwecke noch
dienten, wie dem, des Dampfrosses Eilen zu gestatten. Und wei
den Werth der Geologie erfasst, wer diesen Magnet in der Führung
der Bergwerksindustrie und des Tunnelbaues schätzen gelernt,
und wer den materiellen Nutzen und die geistige Erwärmung
kennen gelernt hat, welchen die Wissenschaft der Geologie gerade
aut den weiteren Eisenbahnbau rückwirkend ausübt: der muss
wohl gestehen, dass selten die Wechselwirkung zwischen Wissen
schaft und Kunst eine so innige und gegenseitig lohnende ist, als
zwischen der Geologie und dem Eisenbahnbaue. Ich erinnere nur
an den Werth der Geologie bezüglich der Vorausbeurtheilung
von Rutschterrains und Tunnelterrains.
§. 3. Seine Macht auf die Thätigkeit in der Industrie, auf die Boden
rente und auf den Geldmarkt.
Auch hier berühren wir Momente, die in Folge der di ree teil
Anforderungen des Eisenbahnbaues in einer Ausästung wirken,
welche die Wirthschaftsthätigkeit der Menschen in deren entfern
testen Theilen berührt und demnach ohne grossen Umfang maass
gebend nicht geschildert werden kann. Es sei desshalb nur auf einige
markante Beispiele flüchtig hingewiesen, die wir in der Industrie
im Allgemeinen, in der industriellen Gestaltung des Baugewerbes,
in dem Hüttenwesen, in dem vermehrten Bodenwerthe und in dem
frequenten Geldmärkte finden.
1. Einfluss auf die Industrie und das Geiverbe im Allgemeinen.
Wir haben schon vorhin angedeutet, dass es fast kein Gebiet
industrieller und gewerblicher Thätigkeit gibt, welches nicht durch
den grossen Factor des Baues der Eisenbahnen, von dem wir
hier allein sprechen, berührt würde, und die Bedürfnisse der
Menschenmenge, so der Eisenbahnbau beschäftiget, wie die directen
Baubedürfnisse erklären vollkommen diesen Ausspruch. Jeder