unterstützte der Hof auch den Konkurrenten seiner
eigenen Akademie, den genialen Schmutzer, dessen
Kupferstecherakademie im Täubelhof (Annagasse) eine
Art Sezession zur Natur wurde, indem Schmutzer, ein
früher Waldmüller, von seinen Schülern schon das
Naturstudium im vollen Lichte und anatomische
Arbeit forderte. Auch Schmutzers vielseitige kunst-
gewerbliche Antriebe, sogar zu Wiener Hausrat, sind
schon sehr modern im jetzigen Sinne. Die staatswirt-
schaftliche Bedeutung der Kunst war schon von Kar1VI.
(„Aufnahme des Commercij") deutlich erkannt und als
Kaunitz Kunstkanzler wurde, nahm der Staat den ge-
werblichen Unterricht (Manufakturschule, Erzver-
schneiderschule) in seine Hand. Aber auch Kaunitz
schätzte das persönliche Moment hoch, suchte durch
Bildung die „ErfindungskrafW zu steigern und wies
die nach Rom
stipendierten
Künstleran, sich
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lassen". Leisching widerlegt die
gewissen „Daumschraubewß die
man dieser Zeit nachzusagen
pflegt und die freilich in der fol-
genden klassizistischen Epoche,
und dann wieder bis zum Vor-
märz immer neue Umdrehungen
erfuhren, jedoch nicht nach der
Laune eines einzelnen, sondern
im Geiste der ganzen Zeit. Keines-
falls also fehlt es an Tatsachen zu
einer „Rettung" der Akademie.
Im zweiten Kapitel, das eine
Übersicht der auswärtigen Bild-
nisminiatur gibt, setzt schon die
Einzelforschung Leischings ein.
Der große Pariser Schwede P. A.
Hall (geboren 1736 zu Stockholm),
Wimerausstellung im k. k. Österreichischen Museum,
__ u _ u Spiegel, Silber, entworfen und ausgeführt von j. C.
dem „nur Fuger ebenburtig Klinkosch