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Volltext: Maschinenwesen und Transportmittel, Wiener Weltausstellung Heft 8

Section I. Motoren, Kraftübertragungsmaschinen etc. 47 
den, und so einen wirklich brauchbaren Regulator zu construiren. Die 
ser Zweck wurde aber keineswegs immer erreicht. 
Der zu beschreibende Regulator ist in ganz andererWeise construirt. 
Das Tachometer ist ein Watt’sches Centrifugalpendel mit axialer, also 
statischer Aufhängung. Es ist nach Porter mit Beschwerungs 
gewicht versehen, und an seine Gleithülse greift ein doppelarmiger Hebel. 
An dem anderen Ende dieses Hebels hängt eine Schraubenspindel ver- 
tical abwärts, deren Mutter mittelst Gelenk an den Arm der Drossel 
klappe angeschlossen ist. Der untere Theil der Schraube taucht in 
ein langes cylindrisches Rohr, welches auf seiner halben Länge getheilt 
und dessen beide Hälften sich ständig in entgegengesetztem Sinne 
drehen. Im Innern haben beide Rohre ihrer ganzen Länge nach, mit 
Ausnahme je einer ganz kurzen Strecke an der Trennungsstelle, zwei 
einander gegenüberstehende Zähne oder Mitnehmer, und die Schraube 
trägt an ihrem unteren Ende einen Quersteg, an welchem dieselbe von 
jenen Zähnen erfasst und nach der einen oder anderen Richtung mit 
genommen wird, wenn er sich nicht, was nur in der mittleren Stellung 
also bei der mittleren Geschwindigkeit der Maschine der I all, in dem 
von Zähnen freien Theile an der Trennungsstelle befindet. 
Die Wirkung ist nun folgende. Bei einer Abweichung von der 
normalen Geschwindigkeit nach der einen oder anderen Seite tritt zu 
nächst , aber nur für sehr kurze Zeit, die directe Uebertragung ein, 
indem die Schraube einfach als Zugstange wirkt. Sobald die mittlere 
zahnfreie Stelle verlassen, fängt aber die Schraube an sich zu drehen, 
und es addiren sich jetzt beide Wirkungen. Dies dauert so lange 
bis wieder Kraft und Widerstand einander gleich; dann hat die 
Abweichung der Geschwindigkeit von der mittleren, die bis dahip 
ständig zunahm, ihr Maximum erreicht, und sofort hört auch die directe 
Uebertragung auf zu wirken. Die indirecte Uebertragung dauert aber 
fort, es nähert sich also, wenn auch langsamer als sie sich entfernt hat, 
die Geschwindigkeit wieder der normalen. Ist die Unempfindlichkeits 
grenze überschritten, so geht das Tachometer rückwärts und nunmehi 
tritt eine Subtraction der beiden Wirkungen ein, die Gesammtwirkung 
ist daher jedenfalls geringer als bisher, ja, wenn die directe stärker als 
die indirecte ist, schlägt sie sogar in das Gegentheil um. Bei richtiger 
Wahl der Verhältnisse werden daher, wenn die normale Geschwindig 
keit wieder erreicht ist, Kraft und Widerstand nur um sehr wenig von 
einander abweichen, jedenfalls weniger als bei Beginn der Ungleich 
förmigkeit, und nach einigen Schwankungen wird auf alle Fälle der 
normale Gang wieder erreicht sein. 
Dass die Regulirung wirklich eine gute und energische, zeigte auch 
der leicht anzustellende Versuch, eine oder mehrere Maschinen plötzlich 
auszurücken und die Maschine sich selbst zu überlassen. Stets kehrte 
nach kurzem Schwanken die Maschine zur normalen Geschwindigkeit
	        
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