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Section I. Steinwaaren.
vermeiden, dass die in diesem Herzstücke arbeitende Mühlsteinhaue
mit der Zeit die Verbindung des Herzstückes mit dem Carreaux löst.
Sonst aber waren die Steine, wie bereits gesagt, vorzüglich gearbeitet und
von gutem Materiale.
Deutschland hatte 25 Aussteller, unter welchen ausser der bereits
erwähnten Firma vonLüders & Kubon inDresden sich diejenigen von
F. W. Schulze, Berlin, Carl Goltdamm er, Berlin, Friedrich Wege-
ner, Stettin, A.Fauqueux &Behrle inRenchen in Baden durch Steine
aus französischem Quarze besonders auszeichneten; auf diese folgten
Gebr. Krause in Quedlinburg, J. Scholz in Breslau, C. Schönfel
der & Co. in Brieg. F. S. Schröder & Gebr. Beutler in Havelberg
mit ihren Steinen aus einheimischem Material habe ich bereits erwähnt.
C. M o s qu a in Hildesheim hatte ganz vorzügliche Steine aus Sandstein zum
Schälen von Reis und zum Roggen von.Getreide ausgestellt, C.Franke
in Kesselsdorf gute Graupensteine aus schlesischem Material und G. W.
Heim in Oberensingen (Württemberg) gute Roggensteine und Steine
zum Enthülsen des Dinkels aus Sandstein der dortigen Gegend.
Die beiden Firmen G. M. K. Ankenbrand in Eltmann (Bayern)
sowie die Büdinger Steinhauergewerkschaft hatten recht gute
Schleifsteine ausgestellt, was ich gleichfalls von Gebr. Keller und
L. Weyer & Co., beide in Zabern, berichten kann. Die schon seit vor
römischen Zeiten betriebenen Mühlsteinbrüche in Mendiger Basaltlava
waren trotz ihres grossen Absatzgebietes nur durch eine Firma, S. Lan
dau in Koblenz, vertreten.
Aegypten hatte Mühlsteine von Gebeahmer aus künstlichem
Marmor ausgestellt, die nach unseren Begriffen keine Verwendung haben.
Frankreich mit neun Ausstellern, wovon aber die eine Firma,
Roger fils &Co. in Laferte sous Jouarre, ausser Preisbewerbung war,
weil einer der Chefs der Firma als Expert fungirte; wäre dieses nicht
der Fall gewesen, so würde man deren Steinen gewiss einen ersten Preis
zuerkannt haben.
Von den Concurrirenden hatte die Firma A. Fauqueux in Laferte
unbedingt die schönsten Steine vorgeführt, sie zeichnten sich durch gute
Auswahl der Stücke, saubere Arbeit und den von mir bereits früher
erwähnten neuen Einband mit zwei starken, schmalen Reifen aus.
DiesesHaus, welches sich erst vor zehn Jahren etablirte, hat sich bereits
zu einem der bedeutendsten gehoben. Zwei ihrer Steine, zur Vermahlung
von Weizengries bestimmt, waren, um die feine Porosität und die
zur Griesvermahlung nöthige, gleichmässige Fläche nicht durch Fugen
zu unterbrechen, so construirt, dass die Fugen in die scharfen Kanten
des Römisch fielen und demnach vollkommen unsichtbar waren.
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