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Section III. Glasindustrie.
wurde, durch Waschen des Glases mit Salzsäure, durch welches das
Blindwerden des Glases verhindert würde. — Von französischen
Fabriken sind auch hier die von R i v e d e Gi e r, von österreichischen
wieder Meyr’s Neffe und J. A. Ziegler’s Söhne zu nennen. Im
Deutschen Reich sind es die Vopelius’sche Hütte in Sulzbach mit
den Mitarbeitern: dem Glasbläser Ch. Koch und dem Walzen
macher H. Koch. Ferner die Hütten von E. Vopelius in
Sulzbach, A. Wagner in Saarbrücken, die Tafelglashütte West-
falia in Bielefeld, Stallmann, Itzenplitz & Schlafhorst in
Mühlheim a. d. Ruhr, F. Graf in Grinzig in Niederösterreich für ge
bogene Gläser.
Der Verbrauch an grossen, gegossenen Spiegeln und unbe-
legten Spiegelgläsern wird in Folge der luxuriösen Ausstattung
der Wohnungen und der Schaufenster, welche letzteren immer riesigere
Dimensionen aimehmen, von Jahr zu Jahr grösser und es haben sich
deshalb immer neue Fabriken hierfür etablirt, das Grossartigste und
Beste dieser Art hat die Actienges ellschaft der Spiegelmanu-
facturen und ehern is c h en Fabriken von St. Gob am, Chauny
& Cine y in Stollberg bei Aachen und in Waldhof bei Mannheim ge
liefert Scheiben von 4 m Höhe und 3 m Breite in grösster Reinheit
und feinster Politur, Rohgläser für Billardplatten, Leuchtthurmgläser
von erstaunlicher Dicke, welche bei grosser Spannweite dem Anprall
schwerer Zugvögel zu widerstehen haben, hatte die Firma aus ihren
deutschen und französischen Fabriken ausgestellt. Ferner hatte die
Henne gau’sche Gla sh ü 11enge s eils c haft in Roux Spiegel von
4 in ä 2'80 m und von 3‘20 m ä 2’20 m zum Preis von 1285 und 799 1 res.,
A. Ziegler Sohn in Sophienhütte, die Schlesische Spiegelmanu-
factur in Obersalzbrunii sowie die Firma Amelung & Sohn in Dor
pat sowohl belegte als unbelegte Spiegelgläser von hervorragender Gute
ausgestellt, desgleichen die Gese 11s ehaft für Spiegelfabrikat ion
in Courcelles. Wegen ihrer geblasenen Spiegel sind zu erwähnen:
J.A. Ziegler’s Söhne in Kreuzhütte, F. Heckert in Petersdorf. Zu
gleichwegen der kunstvollen Glasrahmen Salviati&Co. undBassano
in Venedig sowie A. F ug a und T o s o, F er r o & Co., beide in Murano und
G. T o s o in Venedig, welcher sehr hübsche geschliffene und facettirte
Spiegelrahmen ausgestellt. Ferner sind zu nennen König & Kupfer
in Bern wegen ihrer durchsichtigen und doch reflectirenden vergoldeten
Spiegel, welche sich praktisch zu Thüren verwenden lassen; Romoli
in Florenz wegen seiner von innen gemalten schönen Spiegel und anderer
Gläser. Auch J. Alexander in Paris und J. Mullmann in Wien
und endlich J. Neumann in Wien wegen ihrer billigen, und S. Wo-
tiezky & Co. in Bartfeld in Ungarn wegen ihrer befriedigenden Waare
in unbelegtem Tafelglas.