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Volltext: Holz-Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 18

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]. Die Erzeugnisse der Möbeltischlerei etc. 
grosse runde Tischplatte von C. F. H. Plambeck in Hamburg; die 
stillosen Zeichnungen, %elche beide Aussteller zu Grunde gelegt hatten, 
beeinträchtigten jedoch sehr den Werth ihrer Arbeiten. 
In der englischen Abtheilung bemerkte man einige Füllungen 
von Morant, Boyd & Blanford mit kräftigen, doch zu bunten Dar 
stellungen von Blumensträussen in Vasen. Coloristisch feiner behandelt 
waren eine Tischplatte und die Füllungen eines Schrankes von Hol 
land & Sons, beide im Stile Louis XVI. 
Auch in der französischen Ausstellung knüpften die Intarsien mei 
stens an die Formen dieses Stiles an. Ein Meisterstück farbiger Intarsien 
war die von Roudillon ausgestellte Platte mit der Darstellung eines 
luftigen Gehänges von Zaunwinden, wilden Bosen und Brombeerranken, 
mustergiltig vor Allem durch die geschickte Behandlung der herbst 
fahlen oder rothbraun angelaufenen Blätter in naturfarbenen Hölzern. 
Sehr häufig begegnete man demjenigen Intarso, welches aus Elfen 
bein geschnittenes und gravirtes Ornament in einen aus dunklem Holze, 
gewöhnlich Ebenholz, geschnittenen Grund einlegt. In der italienischen 
Abtheilung glänzten ganze Reihen von Schränken, Cabmetten, Cassetteu, 
Tischen und anderen Möbeln in dieser auffallenden lechnik. Ein 
rechtes Behagen konnte diese Fülle aber keineswegs einflössen. Trotz 
dem der Ursprung vieler dieser Arbeite» gar unerquicklich auf den 
Antiquitätenhandel zurückführte, begegnete man nur ausnahmsweise 
einem ausgebildeten Verständniss für die stilistischen Bedingnisse der 
Technik, für welche Zweierlei maassgebend sein sollte: einmal das rich 
tige Verhältniss des schwarzen Grundes zum weissen Ornament, sodann 
die Art der Gruvirung. 
In ersterer Hinsicht litten viele Arbeiten unter der Sucht, im Ein 
gelegten tendenziöse Darstellungen wiederzugeben, was denn oft 
dahin geführt hatte, den decorativen Grundzug dieser schönen Flächen - 
Verzierung schliesslich ganz dem Bilde zu opfern. 
Anstatt anmuthig geschwungenes Laubwerk mit schicklich ange 
brachten Figuren oder grotesken Bildungen derartig über die Fläche 
auszubreiten, dass das Weiss des Elfenbeines und das Schwarz des 
Holzes in einem dem Auge wohlthuenden Rhythmus wechseln, war 
man bestrebt gewesen, irgend einen alten Kupferstich, wie er eben 
zur Hand sein mochte, auf einer nach den Contouren des Dargestellten 
ausgesägten Elfenbeinplatte getreulich nachzugraviren und diese Platte 
in schwarzen Grund zu legen, so dass Weiss und Schwarz nun in gios- 
sen und unregelmässig contourirten Flächen neben einander stehen. 
Dass die Stücke Elfenbein nicht immer gross genug zu finden sind, 
um solchen Launen zu genügen, somit oft Spuren der ursprünglichen 
Trennung die Darstellungen störend durchschneiden, dass auch die 
Haltbarkeit des Fourniers durch das unausbleibliche Reissen der gros-
	        
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