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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Potasche. 
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ammoniakalische Producte und gasförmige Kohlenwasserstoffe, welche 
letztere nach eiher angemessenen Reinigung ein vortreffliches Leucht- 
material bilden. Der aus den Retorten kommende koblige Rückstand 
wird in Flammöfen verascht und zeigt dann im grossen Durchschnitt 
folgende Zusammensetzung: 
Kohlensaures Kalium 30'09 p. C. 
Kohlensaures Natrium 1'95 „ 
Chlorkalium 8‘95 „ 
Schwefelsaures Kalium .... 15'12 „ 
Das Product lässt sich leicht raffiuiren, und befolgt man dabei 
das bei der Raffination der Schlempekohle beschriebene Verfahren; nur 
treten im Laufe der Arbeit weniger Schwierigkeiten als bei letzterem 
auf, weil der Gehalt der Asche an Soda so gering ist, dass diese nicht 
abgeschieden zu werden braucht. 
Die erzielte Potasche enthält: 
Kohlensaures Kalium 72'53 p. C. 
Kohlensaures Natrium D14 „ 
Chlorkalium 6‘34 „ 
Schwefelsaures Kalium 5*91 „ 
Wasser, unlösliche Substanzen etc. . 10 08 „ 
Sie reiht sich den besten Producten der Schlempekohleraffinerie 
an und hat leicht Eingang gefunden. 
Nach einer Mittheilung der Herren Professoren Dr. Landolt und 
Dr. Stahlschmidt 1 ), welche im Aufträge der preussischen Regierung 
die besten Einrichtungen für Verarbeitung der Wollschweisslauge zu 
ermitteln berufen waren, werden in den Etablissements von Mehlei 
zu Verviers, von G. Fern au & Co. zu Brügge, wie in der habrik von 
Werrotte in Lüttich die Wollschweisslaugen in besonders construir- 
ten Flammöfen unter Mitwirkung eines Exhaustors abgedampft und 
calcinirt. 
Die gemauerte Verdampfpfanne des genannten Flammofens ist 
durch eine, dieselbe etwa in der Mitte der Quere nach durchziehende, 
bis 10 Cm. unter den Flüssigkeitsspiegel hinabreichende Scheidewand 
in zwei Theile getheilt. Der Exhaustor, an dem der Feuerung ent 
gegengesetzten Ende des Ofens angebracht, saugt die Verbiennungs- 
gase unter der Scheidewand, also durch die Flüssigkeit hindurch, und 
soll hierdurch eine erhebliche Ersparniss an Brennmaterial bewirkt 
werden. Nachdem die Lauge in diesem Ofen bis zur Syrupsdicke em- 
gedampft ist, wird sie in einem daneben liegenden zweiten Ofen lnn- 
i) Laml ol t -Stahlschmidt, Dingl.'pol. J. CCXV, 3. 
Wiener Weltausstellung. III.
	        
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