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Volltext: Special-Catalog der chinesischen Ausstellung - Hongkong, III. Abtheilung: Boden-, Industrie- & Kunst-Produkte ; Wiener Weltausstellung 1873

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GRUPPE II. - G. RITTER von OVERBECK - HONGKONG. 
No. 
A. W. G. EÜSDEN FOOCHOW 
zelnen Blattes, das dann nicht mehr 
den Zweck hat, den Saft auszupres 
sen, sondern vielmehr die Blätter 
nach einer Richtung zu drehen, be 
vor sie ganz trocken werden. In dem 
Sortiren, wodurch der Thee in den 
Theestaub, imHandel„Flannings“ge- 
nannt, in die Blätter, die noch nicht 
vollständig genügend gerollt sind 
und endlich in die fest gerollten 
schweren Blätter getheilt wird. Fer 
ner in dem Aussuchen, welches 
ebenfalls während den verschiedenen 
Trocknungen vorgenommen wird. 
Diese Arbeit wird meist nur von 
Frauen und Kindern ausgeführt. Den 
selben wird eine bestimmte Quan 
tität Theeblätter zugewogen und 
haben sie die Stängel (bei den Chi 
nesen die Beine des Thees genannt) 
in einen Korb, die geringeren Blätter 
in einen andern zu sammeln, wäh 
rend die guten Blätter auf dem Troge 
zurückgelassen werden. Die Auf 
seher untersuchen hierauf die Arbeit 
und geben den betreffenden Arbeite 
rinnen eine Marke, die sie nach der 
Tagesarbeit beim Cassier einlösen, 
während, wenn das Aussuchen nicht 
sorgfältig genug vorgenommen wur 
de, die Arbeit nochmals wiederholt 
werden muss. Geschickte Arbeite 
rinnen erhalten auf diese Weise meist 
6 bis 7 Marken, während ungeübte 
und weniger fleissige kaum 3 bis 4 
Marken des Tags über sammeln. 
Das Trocknen und Räuchern des 
Thees. Die Pfannen für die Holz 
kohle werden mit Thon in die Erde 
befestigt, die Kohle bis zur Glut, 
erhitzt und hierauf mit Asche be 
streut. Sodann wird über jede Pfanne 
ein Korb von cylindrischer Form, 
oben und unten offen mit einer mas 
sigen Verengung in der Mitte ge 
stellt, ein Bambussieb in diese Ver 
engung eingesetzt, und der Thee un 
gefähr 2 Zoll dicht aufgeschüttet 
und 5 bis 10 Minuten der Hitze und 
den Dämpfen ausgesetzt. — 
Dieses Verfahren wechselt mehr 
mals mit dem Aussuchen ab und 
wird der Thee, nachdem er genügend 
ausgesucht wurde, ein letztesmal 
über das Feuer gesetzt, wobei er 
jedoch 4 bis 6 Zoll dicht auf dem 
Siebe liegt; hierauf wird er in Pa- 
queto verpackt. 
No. 
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A. W. G. EÜSDEN FOOCHOW 
Thee-Muster: 
Golden PeJcoe von den Hügeln 
zwischen Cln-Kiang und Fuh- 
Kien N. 0. von Foochow. — 
_ Die jungen Blätter werden auf 
eine, von den Chinesen geheim ge 
haltene Weise langsam getrocknet. 
Der Thee leidet durch den Transport 
sehr leicht und wird in China, ebenso 
in Russland besonders geschätzt. 
T lowery-Pekoe (von Pan-yong) 
N. 0. von Foochow. 
Die jungen Blätterknospen werden 
an einem lebhaften Holzfeuer fünf 
Minuten getrocknet nach Foochow 
in Körben gebracht und daselbst 
erst vollständig nochmals über Holz 
feuer getrocknet, und warm verpackt. 
Dieser Thee ist bei den Chinesen 
sehr beliebt und wird namentlich 
in Russland und dem übrigen euro 
päischen Contincnt consumirt. 
Souchong (Sin-ehtime Kiai-tea) 
Derselbe wird in gleicher Weise wie 
der Congothee bereitet, jedoch we 
niger der Luft und dem Holzkohlen- 
feuer ausgesetzt, wesshalb dossen 
Aroma bedeutender, dagegen seine 
Haltbarkeit geringer ist. "Er wird 
für den Export nach Russland er 
zeugt, dagegen ist die Ausfuhr nach 
England nur sehr gering. 
Souchong (geringere Sorte) 
zum Export nach dem Continent 
und den Vereinigten Staaten. 
True Oolong (Black Dragon) 
wächst in geringer Menge auf dem 
nördl. Poutsehing; wird nur fünf 
Minuten auf dem Feuer getrocknet, 
in Papier verpackt, wo er erst voll 
ständig austrocknet. Diese Behand 
lung erhält dem Thee das Aroma ; 
doch ist im Allgemeinen der Preis 
desselben zu hoch, um dessen Ex 
port in grösseren Quantitäten zu 
ermöglichen. Diese Sorte wird als 
Rarität versendet. 
True Pouchong 
eine Theesorto fast ausschliesslich 
nur unter den Chinesen selbst beliebt. 
Scented Orange Pekoe 
Derselbe wächst in N. 0. von Foo 
chow, wird fünf Minuten über dem 
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