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GRUPPE II. - G. RITTER von OVERBECK - HONGKONG.
No.
A. W. G. EÜSDEN FOOCHOW
zelnen Blattes, das dann nicht mehr
den Zweck hat, den Saft auszupres
sen, sondern vielmehr die Blätter
nach einer Richtung zu drehen, be
vor sie ganz trocken werden. In dem
Sortiren, wodurch der Thee in den
Theestaub, imHandel„Flannings“ge-
nannt, in die Blätter, die noch nicht
vollständig genügend gerollt sind
und endlich in die fest gerollten
schweren Blätter getheilt wird. Fer
ner in dem Aussuchen, welches
ebenfalls während den verschiedenen
Trocknungen vorgenommen wird.
Diese Arbeit wird meist nur von
Frauen und Kindern ausgeführt. Den
selben wird eine bestimmte Quan
tität Theeblätter zugewogen und
haben sie die Stängel (bei den Chi
nesen die Beine des Thees genannt)
in einen Korb, die geringeren Blätter
in einen andern zu sammeln, wäh
rend die guten Blätter auf dem Troge
zurückgelassen werden. Die Auf
seher untersuchen hierauf die Arbeit
und geben den betreffenden Arbeite
rinnen eine Marke, die sie nach der
Tagesarbeit beim Cassier einlösen,
während, wenn das Aussuchen nicht
sorgfältig genug vorgenommen wur
de, die Arbeit nochmals wiederholt
werden muss. Geschickte Arbeite
rinnen erhalten auf diese Weise meist
6 bis 7 Marken, während ungeübte
und weniger fleissige kaum 3 bis 4
Marken des Tags über sammeln.
Das Trocknen und Räuchern des
Thees. Die Pfannen für die Holz
kohle werden mit Thon in die Erde
befestigt, die Kohle bis zur Glut,
erhitzt und hierauf mit Asche be
streut. Sodann wird über jede Pfanne
ein Korb von cylindrischer Form,
oben und unten offen mit einer mas
sigen Verengung in der Mitte ge
stellt, ein Bambussieb in diese Ver
engung eingesetzt, und der Thee un
gefähr 2 Zoll dicht aufgeschüttet
und 5 bis 10 Minuten der Hitze und
den Dämpfen ausgesetzt. —
Dieses Verfahren wechselt mehr
mals mit dem Aussuchen ab und
wird der Thee, nachdem er genügend
ausgesucht wurde, ein letztesmal
über das Feuer gesetzt, wobei er
jedoch 4 bis 6 Zoll dicht auf dem
Siebe liegt; hierauf wird er in Pa-
queto verpackt.
No.
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A. W. G. EÜSDEN FOOCHOW
Thee-Muster:
Golden PeJcoe von den Hügeln
zwischen Cln-Kiang und Fuh-
Kien N. 0. von Foochow. —
_ Die jungen Blätter werden auf
eine, von den Chinesen geheim ge
haltene Weise langsam getrocknet.
Der Thee leidet durch den Transport
sehr leicht und wird in China, ebenso
in Russland besonders geschätzt.
T lowery-Pekoe (von Pan-yong)
N. 0. von Foochow.
Die jungen Blätterknospen werden
an einem lebhaften Holzfeuer fünf
Minuten getrocknet nach Foochow
in Körben gebracht und daselbst
erst vollständig nochmals über Holz
feuer getrocknet, und warm verpackt.
Dieser Thee ist bei den Chinesen
sehr beliebt und wird namentlich
in Russland und dem übrigen euro
päischen Contincnt consumirt.
Souchong (Sin-ehtime Kiai-tea)
Derselbe wird in gleicher Weise wie
der Congothee bereitet, jedoch we
niger der Luft und dem Holzkohlen-
feuer ausgesetzt, wesshalb dossen
Aroma bedeutender, dagegen seine
Haltbarkeit geringer ist. "Er wird
für den Export nach Russland er
zeugt, dagegen ist die Ausfuhr nach
England nur sehr gering.
Souchong (geringere Sorte)
zum Export nach dem Continent
und den Vereinigten Staaten.
True Oolong (Black Dragon)
wächst in geringer Menge auf dem
nördl. Poutsehing; wird nur fünf
Minuten auf dem Feuer getrocknet,
in Papier verpackt, wo er erst voll
ständig austrocknet. Diese Behand
lung erhält dem Thee das Aroma ;
doch ist im Allgemeinen der Preis
desselben zu hoch, um dessen Ex
port in grösseren Quantitäten zu
ermöglichen. Diese Sorte wird als
Rarität versendet.
True Pouchong
eine Theesorto fast ausschliesslich
nur unter den Chinesen selbst beliebt.
Scented Orange Pekoe
Derselbe wächst in N. 0. von Foo
chow, wird fünf Minuten über dem
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