an der Pester Universität, in welchem Falle die Erstem im
dortigen Pazmaneum-Seminar, die Letztem im Central-Seminar
wohnen. Einzelne wieder studiren in Rom, andere in Innsbruck,
endlich einige in Wien im sogenannten Trienter höheren theo
logischen Institute. Aus der Reihe der also aus gebildeten
Zöglinge gehen mit derZeit die Lehrer für die Seminarien hervor.
Diese sind jedoch in der bereits erwänten Anzahl von 875 Köpfen
schon miteinbegriffen.
ln jedem Erzbisthum und Bisthume ist für die Verpflegung
solcher Geistlichen Vorsorge getroffen, welche aus was immer für
einem Grunde nicht mehr dienstfähig sind. Von solchen Geistlichen
waren im Jahre 1870 verpflegt 141, wegen Alter dienstun
fähig 46.
Unter der Fürsorge der Kirchen stehen auch die von den
einzelnen Confessionen gegründeten und erhaltenen Volksschulen.
Im Jahre 1870 waren 5,172 solcher Schulen. In diesen unterrich
teten im Ganzen 7,J29 Lehrer und Lehrerinnen 608,489 Kinder.
Confessionelle Lehrer-Präparandien gab es zusammen 21.
Endlich stehen noch im Dienste der römisch-katholischen
Kirche verschiedene Mönchs-Orden, welche sich theils mit dem
Unterrichte, theils mit der Seelsorge und theils mit der Kranken
pflege beschäftigen.
Mönchsorden bestanden im Jahre 1870 in Ungarn drei
zehnerlei, nämlich: Benediktiner, Oisterzienser, Dominikaner,
viererlei Franciskaner (des h. Stefan und Ladislaus, der Jungfrau
Maria und desErlösers), barmherzigeBrüder, Jesuiten, Kapistraner,
Kapuziner, Karmeliter, Piaristen, Mechitaristen, Minoriten, Pre-
monstratenser und Serviten. Deren Mitgliederanzahl betrug
2,276, welche auf die Gebiete von 169 Gemeinden vertheilt, in
186 Häusern wohnten.
Nonnenklöster gibt es G4, welche, zu 10 verschiedenen
Orden gehörend, in 49 Gemeinden vertheilt sind und eine Mit
glieder-Anzahl von 915 Köpfen haben. Die Namen der Nonnen
orden sind: Englische Fräulein, Dominikanerinnen, Elisabe-
thinerinnen, Franziskanerinnen III. Klasse, Notre damen, Barm
herzige Schwestern , Arme Schulschwestern, Ursulinerinnen,
Schwestern vom heil. Vinzenz v. Paula (theils aus dem Graner,
theils aus dem Szatmärer Bezirk) und die Schweizer Jungfrauen
vom heil. Kreuz. Dieselben befassen sich grösstentheils mit der
Mädchen-Erziehung.