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als denselben nach der früheren Einrichtung zugewen
det war. Die Oeffentlichkeit begrüsste die Organisa
tion der Handelsmittelschule mit unverkennbarer Sym
pathie. Im Vergleiche mit früheren Jahren hatten die
unteren Classen eine bedeutend grössere Schülerfrequenz.
Schon im Studienjahre 1871/72 war die Zahl der Stu-
direnden an der Handels-Akademie aut 881 gestiegen.
Im Studienjahre 1872/78 vermehrte sich die ange
gebene Zahl auf 905. In der dreielassigen Mittel
schule wird im ersten Jahre ihres Bestehens der Un
terricht in 8 Abtheilungen ertheilt. Die erste und
zweite Classe zerfallen in je 2, die dritte zerfallt in
4 Abtheilungen.
Inzwischen hatte die Regierung nach a. h. Ent-
schliessung vom 10. November 1872 bei dem nieder
österreichischen Landtage eine Vorlage über die Orga
nisation der Handelsschulen eingebracht.
Aus den Verhandlungen über diese Vorlage ging
ein Gesetz hervor, welches die Handelsschulen als Mit
telschulen, conform mit der Einrichtung der akade
mischen Handelsmittelschule in Bezug auf den Lehr
plan organisirte, so dass nicht nur die Unterstellung
der bereits bestehenden akademischen Handelsmittel
schule unter das Gesetz sofort ausführbar war, sondern
vielmehr behauptet werden darf, dass die vom Vereine
der Wiener Handels-Akademie geschaffene Organisation
dem Landesgesetze zur Grundlage gedient hat.
Die Vereinigung des ersten Jahrganges der Aka
demie mit den beiden Vorbereitungs-Classen Hess gleich
wohl den zweiten akademischen Jahrgang unberührt
und konnte selbstverständlich, um einer definitven Ein
richtung der oberen Abtheilung nicht vorzugreifen, eine
principielle Aenderung an dem Lehrplane derselben
nicht Platz greifen. Es wurde jedoch auch für das
Studienjahr 1872/78 den Studirenden der Besuch der
Vorlesungen über Geographie, Geschichte, moderne
Sprachen,Waarencalculation,deutsch eLvteraturgeschichte
als facultativ obligat freigestellt. So blieb an der obe-
Obere Abthei
lung.