Hummer 9.
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 131.
Derby.
Coalport
Bristol.
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Worcester.
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Thomas Minton. Plymouth.
Diese Abzeichen erschöpfen natürlich nicht den Inhalt
des Werkchens, dem in einem Anhänge noch über 270
ITlarken nerschiedener europäischer fabrikate mit Quellen-
oerzeichnis beigefügt sind. Der Hinmeis auf die Quellen
ermöglicht dem Sammler, sich des näheren über die Pro-
nenienz der Jllarke zu informieren.
Ausstellung für „Christliche Kunst“ in Düsseldorf.
Vom Regierungsrate Dr. JTI. Dreger,
k. k. Kustos, Unioersitäts- und Akademie-Dozenten, Wien.
Das Österreichische ITtinisterium für Kultus und Unterricht
beteiligt sich an der gegenwärtig stattfindenden Ausstellung für
„Christliche Kunst“ in Düsseldorf durch zwei Gruppen:
a) durch eine Sührich-Austellung;
b) durch eine Auslese barocker Kunst aus Österreich.
Damit sollte dem refrospektioen Programm der Ausstellung
entsprochen werden, die Kunstentroicklung 00m 17. Jahrhunderte
an zu bringen mit besonderem Schwergewicht auf die erste
Hälfte des 19. Jahrhunderts, ’siir beide Gruppen sind mit der
Allerhöchsten Erlaubnis Sr. ITlajestät des Kaisers wertoolle Gegen
stände aus dem Hofbesiße zur Verfügung gestellt worden; kitchliche
und staatliche Candessammlungen haben ebenfalls ihre Schäle
eröffnet. Sa war es möglich, Irak der kurzen Zeit ein wenigstens
annäherndes Bild dieser Kunstperioden aus Österreich zu bieten.
Zwei der zur Verfügung gestellten Ausstellungsräume wurden
den österreichischen oder den mit Österreich in enger Fühlung
stehenden religiösen Romantikern (Razarenern) gewidmet, und da
mußte naturgemäß führich als der größte österreichische religiöse
ITlaler des 19. Jahrhunderts besonders hernortreten. Seine Werke
sind zwar durch Reproduktionen in der ganzen Welf oerbreitet;
aber die Stärke seiner religiös tief erfaßten Kunst prägt sich in
den wunderbar feinen Zeichnungen aus, uon denen eine Auslese,
insbesondere aus dem neu erworbenen ßesiß des österreichischen
Unterrichtsministeriums ausgestellt wurde. Seine kaiserliche Hoheit,
Erzherzog Friedrich gab aus der Albertina wertoolle Blätter;
ebenso die Wiener Akademie der bildenden Künste und das nord
böhmische Gewerbemuseum. 5erner haben die Samilien oon Wörndle-
führich, Sräulein Kupelwieser, Unterholzner und heroorragenie
Wiener Sammler, Dr. Jurie uon faoandal, Dr. Heymann und andere
beigefragen, so daß hier zum ersten JUale ein Gesamtbild der
Entwicklung Sührichs gegeben werden konnte: die ersten
Zeichenoersuche des Sechsjährigen, die frühen rokokoartigen
Kompositionen, die Werke aus der Umbildungszeit unter Dürer-
schem Einfluß, Studien aus Italien und Werke seiner Blütezeit, die
bis zu seinem 1876 erfolgten Tode dauerte.
Der große Erneuerer der Eandschaft, der Tiroler Jos. Koch,
zeigt sich hier auch als Vorläufer der religiösen Romantik.
Eine neue Erscheinung wird der frühoersforbene Wiener
Scheffer oon Eeonhartshoff mit der Zartheit und zugleich
Herbe seiner Zeichnung sein. Auch werden die frühen Arbeiten
Kupelwiesers in ihrer eigenartigen Größe einen ganz anderen
Begriff uon der Bedeutung dieses ITleisters geben, als man ihn bis
her nach den etwas glatteren Gemälden hafte. Unter den ITlalern,
deren Kunstentwicklung im innigen Zusammenhänge mit Wien
steht, werden besonders einige außerordentlich feine Zeichnungen
oon Ooerbeck aus seiner Wiener Studienzeit auffallen.
In der Abteilung der älteren Werke sind die heroor-
ragendsten Kleister der österreichischen Barockmalerei uertrefen,
wie Paul Troger, Daniel Gran, A. ?. ITlaulbertsch, lllartin J. Schmidt
(unter dem Hamen Kremserschmidt bekannt), JTI. Altomonte (Hohen
berg), J. Kl Rottmayer oon Rosenbrunn, A. R. Illengs. Unter den
Tirolern, wie Knoller, Unferberger, Holzer, Schöpf, wird ein Werk
oon Glantschnig durch die Verbindung der religiösen Darstellung
mit Tiroler Volsfypen Aufmerksamkeit erregen.
Von den Barockplastikern Österreichs ist der größte, Raphael
Donner, durch zwei Bleireliefs und eine Tonskizze oerfreten. Außer
den früher genannten ßesißern haben für diese Abteilung das Stift
Heiligenkreuz und die llluseen oon Salzburg und Innsbruck bei
gefragen. Auch unter den Handzeichnungen aus dieser Periode sind
auserlesene Charakteristika.
Die kunstgewerblichen Gegenstände in nietall, Holz und Elfen
bein, Weberei, Stickerei und anderen Ulaterialien und Techniken
ergänzen wesentlich das Bild der österreichischen Barocke. Diese
Zeugen religiöser und künstlerischer Begeisterung entstammen der
geistlichen Schaßkammer der Wiener Hofburg, der Sammlung des
kunsthistorischen Hofmuseums; ferner haben Exzellenz Graf Wilczek,
die Stiftsoorstände oon Klosterneuburg, lllelk, Heiligenkreuz, St, Cam-
brechf Schaßkammer oon ITlaria-ZeIH, die Domkapitel oon Prag
und Olmüß, die llluseen oon Reichenberg, Graz (Joanneum), Salz
burg, Troppau, das Österreichische lAuseum und das Städtische
llluseum in Wien, ebenso die Wiener Goldschiniede-Jnnung aus
gestellt.
Es sei besonders auf ein Pazifikale des kaiserlichen Gold
schmiedes Känischbauer oon Hohenried hingewiesen, welches die
Richtung Sischer's oon Erlach zeigt, und oon demselben Goldschmied