MAK
Nr. 7 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 105 
und das Blatt behandelt eine der Hauptlegenden, die 
sich mit diesem Zauberer Vergil befassen. Ihr zufolge 
soll eine Hetäre dem Dichter gesagt haben, sie wolle 
ihn zu sich in einem Korbe hinaufziehen. Sie ließ ihn 
Fig. 11. Papst Leo X. 
aber in halber Höhe hängen, wo er am anderen Morgen 
von den Bürgern entdeckt und verhöhnt wurde. Als er 
wieder freigelassen wurde, rächte sich Vergil dadurch, 
daß er den Ort in völlige Dunkelheit versetzte. Licht 
konnten sich die Menschen erst wieder verschaffen, in- 
In unserem Stich fällt die Naivität des alten 
Künstlers auf, der nicht nur die zeitlich verschiedenen 
Episoden der Legende nebeneinander setzt, sondern auch 
nicht den leisesten Versuch macht, die Hauptsache, das 
Fig. 12. Smith: The fruit barrow. 
Verschwinden des Lichtes anzudeuten. Die erklärende 
italienische Legende ist durch die unetymologische 
Teilung der Worte merkwürdig. Sie lautet: Essendo. La 
Matina / chiaro. Qorno../ II Pose In T / erra Gon S / 
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Fig. 13. Die Rache Vergils. 
dem sie sich die Fackeln an der nackt ausgestellten 
Hetäre anziindeten, wie das Bild es zeigt. Die Legende 
ist. uns in neuerer Zeit in leicht veränderter Form wieder 
durch Wolzogens Text für Richard Strauß’ 
Oper »Feuersnot« nahegerückt worden. 
S / apienza contra A. Costei / Mando. Aspra Sentc / za. 
Das Blatt gehört dem alten Bestände des Dresdner 
Kupferstichkabinetts an und ist, so weit bekannt ist, 
Unikum. Beschrieben ist es zuerst in Passavants 
»Peintre-graveur«, Band V (Seite 22), unter Nr. 42.
	        
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