MAK
Nr. 2 
Internationale Sammler- Zeitung 
Seite 23 
mit reicher Namengebung dargestellt, ebenso Südamerika, 
das als Mundus novus (neue Welt) bezeichnet wird. Auf der 
Karte von Europa ist zwischen Polen und Walachei ein 
grüner Wald eingezeichnet. Die Könige der einzelnen Länder 
sind figürlich dargestellt. Die Karte Ägyptens zeigt auf dem 
Berge Sinai Moses und Gott in den Wolken. Mehrere der 
Karten enthalten die Kompaßrose sowie Engelsköpfe in Mini 
aturmalerei mit den Namen der Hauptwinde. 
(„Kunst, Kunstgewerbe, Natur“.) Unter diesem Titel 
wird am 15. d. im Hause I., Dorotheergasse 11 in Wien, eine 
Ausstellung eröffnet, deren Ertrag den Nähstuben für Soldaten- 
und Verwundetenwäsche zugute kommt. In einer speziell 
indischen Abteilung werden Aquarelle und Skizzen zu sehen 
sein, die aus den Reiseerinnerungen der Prinzessin Regina 
Rguß und ihres Bruders des Prinzen Reuß-Köstritz 
stammen. Eine zweite Abteilung enthält Alt-Wiener Porzellan, 
Miniaturen und Kupferstiche, aus den Sammlungen des Herrn 
Simon Ritter von Metaxa. Auch werden präparierte Pflanzen 
ausgestellt, die beim Trocknen ihre natürliche Farbe und 
Elastizität behalten. Sie sind von Philipp Röder-Bruno 
Raabe, Aktiengesellschaft zur Verfügung gestellt. 
(Eine Werkstatt für Steinplastik an der Ber 
liner Kunsthochschule.) An der Akademischen Hoch 
schule für die bildenden Künste in Berlin-Charlotten bürg 
ist jetzt eine für die Heranbildung der jungen Bildhauer 
wichtige neue Einrichtung begründet worden: eine Werkstatt 
für Steinplastik. Sie soll den Studierenden Gelegenheit 
geben, an ein materialgerechtes Formen sich schon von Anfang 
an zu gewöhnen. Für die mittlere Studienzeit ist es nunmehr 
obligatorisch, daß jeder Bildhauer, der nicht seine praktische 
Ausbildung als Holz- oder Steinbildhauer bereits nachweisen 
kann, die Werkstatt durchmacht. Zu ihrem Leiter wurde 
Bildhauer Fritz Diederich berufen, ein Schüler der Hoch 
schule und besonderer Kenner des Materials. Er unterrichtet 
im Formen in Marmor und in verschiedenen Steinsorten. 
Die neue Einrichtung ist eine der ersten Taten der neuen 
Hoch Schulleitung Arthur Kampfs, die auf werkstättenliafte 
Ausbildung der aufstrebenden Künstler das größte Gewicht 
legt. 
Museen. 
(Erhaltung des Hanseatischen Museums in 
Bergen.) Aus Christiania schreibt man der „Schlesischen 
Zeitung“: Die berühmte Tyskebrygge — der deutsche Kai — 
in Bergen enthält als eins der interessantesten Überbleibsel 
aus der Hansezeit ein uraltes Grundstück mit vollständiger 
Einrichtung, das Hanseatische Museum, das ein „Kontor“ 
aus der Blütezeit der Hansamacht darstellt, aber wegen Feuer 
gefährlichkeit und sonstiger Umstände in Gefahr steht, zu 
verschwinden. Um die Zukunft dieser großen Sehenswürdigkeit 
zu sichern, sind dieser Tage Schritte getan worden, das Grund 
stück, das sich in privaten Händen befindet, in den Besitz 
der Stadt Bergen zu bringen. Zu diesem Zw r eck haben Privat 
leute K 50.000, das Königspaar K 1000 gespendet, und die. 
Regierung beschloß dem bald zusammentretenden Storthing 
eine Vorlage über Bewilligung von K 50.000 zu machen, wobei 
Voraussetzung ist, daß die Kommune Bergen das Museum er 
wirbt. Der bevorstehende Übergang des Museums an die Stadt 
ist umso erfreulicher, als von den vielen alten Grundstücken 
der Tyskebrygge, von wo aus die hanseatischen Kaufleute 
zwei Jahrhunderte hindurch der Einwohnerschaft und den 
skandinavischen Königen Trotz boten, nicht mehr viel vor- 
handeu ist. Ein um so vollständigeres Bild eines hanseatischen 
Kaufmannshauses in Bergen mit seinen verschiedenen Räumen 
für den Geschäftsleiter und die Gesellen und Burschen gibt 
jedoch das Hanseatische Museum. 
Vom Kunstmarkt. 
(Ein älteres Meisterwerk von Hans Tlioma), 
besonders schön in Form und Ton sowie ein größeres Gruppen 
gemälde von Franz von Defregger sind zu günstigem Preise 
in der bekannten Galerie Alice Frank, Berlin, Unter den 
Finden 17—18, zu verkaufen. 
Ausstellungen. 
Berlin. Paul Cassirer, Victoriastraße 35. Gesamtaus 
stellung Max Slevogt, Werke aus seiner Berliner Zeit. 
— Ausstellungshalle im Zoologischen Garten. Waffen 
und Ausrüstungen von den Schlachtfeldern. 
— Freie Sezession. Eröffnung Anfangs Februar. 
Budapest. Nemzeti Szalon. Ausstellung des Kriegs 
pressequartiers. 
Homburg a. H. Kurhaus. Kriegsausstellung. 
Kassel. Kunstverein. Kriegsausstellung. 
New-York. Kunstausstellung. 
Wien. Gemäldesalon Lebel, I. Kolowratring 6. Guardi, 
Schindler, Pettenkofen, Rumpler, Alt u. a. 
— I. Dorotheergasse 11. „Kunst, Kunstgewerbe, Natur“. 
— Künstlerhaus. Aquarell-Ausstellung. Eröffnung an 
fangs Februar. 
Auktionen. 
18. Jänner. New-York. Plaza Hotel. Gemäldesammlung 
Hugo Reisinger. 
22. bis 24. Jänner. Frankfurt a. M. Rudolf Bangel. Ge 
mälde moderner und älterer Meister, alte Elfenbeinminiaturen, 
Antiquitäten und Kunstgegenstände aus Frankfurter Privat 
besitz. 
24. Jänner, eventuell folgende Tage. Steyr (Oberösterreich), 
Franz Josefs-Platz 12. Nachlaß des Strafhauslehrers August 
Riener. Altertümer und Kunstgegenstände (Möbel, Minia 
turen, Gläser, Fayencen, Schnitzereien, Bilder usw.) 
I. Februar und folgende Tage. Berlin. Rudolph Lepke, 
Antiquitäten aus verschiedenem Privatbesitz. Möbel aller 
Stil'arten von der Renaissance bis zum Biedermeier. Arbeiten 
in Holz, vorwiegend deutsche und niederländische Schulen. 
Porzellan. Arbeiten in Silber, 16. bis 19. Jahrhundert. Klein 
kunst des 18. Jahrhunderts. Ostasiatische Kunst. Keramik. 
Gläser. Bronzen. Alte Musikinstrumente. Antike Kleinkunst. 
Alte und neuere Orientteppiche. Kirchengewänder. Brokate. 
Seiden und Sammete. Arbeiten in Zinn, Eisen, Wachs usw. 
8. Februar. Berlin. Rudolph Lepke, Gemälde alter Meister. 
15. Februar und folgende Tage. Berlin. Rudolph Lepke, 
Modernes Mobiliar und Kunstgewerbe. 
29. Februar und folgende Tage. Berlin. Rudolph Lepke, 
Antiquitäten aus verschiedenem Privatbesitz, darunter Mi- 
niaturensammlung Hermann Emden-Hamburg (Nachlaß 
III. Teil), Miniaturen und Dosen (deutsche, französische, 
englische, niederländische und flämische Arbeiten des 17. bis 
Anfang des 19. Jahrhunderts). Möbel und Antiquitäten aller 
Art: Porzellan, Fayencen, Arbeiten in Silber, Zinn, Bronzen, 
Holz. Alte Stoffe und Kirchengewänder usw. 
14. bis 15. März. Berlin. Rudolph Lepke, Nachlaß Pro 
fessor Paul Meyerheim (Berlin). Abt. I: Gemälde, Aquarelle, 
Handzeichnungen, Gemälde alter Meister. 
21. März. Berlin. Rudolph Lepke, Nachlaß Professor Paul 
Meyerheim (Berlin). Abt. II: Möbel, Antiquitäten, Gobelins. 
4. April. Berlin. Rudolph Lepke, Gemälde, Aquarelle, 
Zeichnungen von Meistern unserer Zeit. 
II. April. Berlin. Rudolph Lepke, Modernes Mobiliar und 
Kunstgewerbe. 
17. bis 18. April. Berlin. Rudolph Lepke, Bücher, Kupfer 
stiche, Handzeichnungen aus verschiedenem Besitz.
	        
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