MAK
Seite 24 
Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 3 
Japonika. 
320 Zwei japanische Kutani-Porzellanvasen. 1. H. 19. J. 
321 Zwölf flache japanische Porzellanteller 
322 Elfenbein-Netzke 
323 Chinesische Jadeschnitzerei 
324 Elfenbein-Netzke 
325 Desgl. 
326 Desgl. 
32? Desgl. 
328 Desgl. 
329 Desgl. 35 
r, 330 Desgl. 22 
rn 331 Desgl. 32 
50 332 Desgl. 22 
4q 333 Chinesisches Specksteinsiegel 15 
50 Außer Katalog: 
30 Ganzer blanker Feldharnisch 4500 
40 Desgl. __ 3500 
30 Große bunte Meißner Gruppe 780 
22 Desgl. 750 
Die JJlünzsammtung PPieper. 
Die Abteilung Rheinland nebst einem Teil von 
Westfalen der Münzensammlung Wilhelm Pieper 
in Soest, die am 16. März und den folgenden Tagen 
im Kunstauktionshause Math. Lempertz in K ö 1 n 
zur Versteigerung kommt, enthält neben mehreren 
Unica viele erste Seltenheiten. Der umfangreiche 
Katalog mit Inhaltsverzeichnis ist mit acht Tafeln aus 
gestattet und bereits erschienen. Er wird auf Wunsch 
an interessierte Sammler versandt, die ihre Anschrift 
dem Hause Lempertz bekanntgeben. 
Die Raritäten dieser Abteilung alle aufzuzählen, 
würde zu weit führen, doch seien einige besonders 
wichtige Stücke hier hervorgehoben. Unter den Jüli- 
cher Münzen findet sich ein bisher unedierter Dop- 
pelstiiber von 1502, von Wilhelm IV. (1475—1511); 
ferner die halben und viertel Taler mit und ohne Jahr 
von Wilhelm V. (1539—1592), sowie'die Pfälzer Taler 
klippe von 1642 von Wolfgang Wilhelm (1614—1653) 
und von Johann Wilhelm (1679—1716) die schöne 
Medaille von 1711; auch eine selten vollständige Serie 
der so raren Jülicher Belagerungsklippen aus 1543. 
Der seltene Mörser Taler 1567 von Hermann von 
Neuenahr (1553—1578) ist neben einem bisher unbe 
kannten 6-Hellerstück in der Sammlung enthalten. 
Interessant und selten sind auch die Almosenzeichen 
von Emmerich und Kalkar am Niederrhein. Seltenste 
Tournosen von Cleve und den .Jülichern Dynasten 
geschlechtern sind vielfach vertreten; desgleichen sel 
tenste Denare aller rheinischen Münzstätten. 
Unter den Kölner Münzen ragt vor allem ein bis 
her unedierter (4 Taler von 1625 neben einer Porträt 
medaille des Erzbischofs Hermann von Wied (1515 bis 
1546) hervor, denen sich eine herrliche Reihe Kölner 
Medaillen anschließen. Von den Trierer Medaillen 
seien vor allem die von Franz Ludwig v. Neuburg 
(1716—1729) aus dem Jahre 1726 und die gleich inter 
essante, wie seltene Grundsteinmarke von 1603 von 
Lothar v. Metternich (1599—1623) erwähnt. Unter 
den westfälischen Münzen dieser Abteilung glänzen 
besonders eine ostfriesische Doppeltalerklippe von 
1614 und eine Rietberger Preismedaille als Doppeltaler 
von 1766. Die Gold- und Silbermünzen der Gebiete 
Lippe, Waldeck, Oldenburg, Ostfriesland, Corvey (da 
bei der seltene Dukat von 1753) sind reich vertreten, 
darunter große Reihen von seltenen Talern, wie u. a. 
Taler 1624 und 1657 von Corvey. Die Kupfermünzen 
eben dieser Gebiete sind nahezu vollzählig in den 
Reihen enthalten. Sterlinge des Lechtringer Fundes, 
Unica von Wildeshausen und Herford beschließen den 
Katalog. 
GßroniR. 
BILDER. 
(Ein neuer Rembr andt-Fund.) Im Depot des 
Budapester Museums wurde ein unbekannter Rembrandt 
entdeckt. Es handelt sich um ein Selbstportrat des Meisters. 
Das Gemälde befand sich seit vielen Jahren im Depot des Mu 
seums, wurde aber - teils weil durch schlechte Uebermalungen 
entstellt, teils weil damals das Verständnis fehlte — nicht wei 
ter beachtet. 
(Bilderdiebstahl in London.) Aus London 
wird uns gemeldet: Ein wertvoller Romney, das Porträt 
eines Offiziers, das vor drei Wochen zu einer Ausstellung in 
die Royal Society of Britsh Artists gebracht wurde, wurde 
vor Eröffnung der Ausstellung vermißt. Die Polizei nimmt an, 
daß der Diebstahl von einem Kunstliebhaber, der das Bild um 
jeden Preis besitzen wollte, veranlaßt wurde. 
HANDSCHRIFTEN. 
(Bisher unbekannte Handschriften Anton 
Bruckners), hat aus dem Nachlasse des Meisters die W i e - 
ner Nationalbibliothek erworben. Es befinden sich 
darunter Skizzen und Entwürfe zu den Symphonien, mehrere 
kleine noch unbekannte Kompositionen, eine bisher unbekannte 
Fassung der vierten Symphonie, die Notizbücher Bruckners 
und Kalender mit zahlreichen persönlichen Bemerkungen. Von 
besonderem wissenschaftlichen Werte ist ein gleichfalls erwor 
benes Handexemplar der Sech t ersehen Harmonielehre, aus 
der der Meister studierte, und das er mit zahlreichen hand 
schriftlichen Eintragungen versah. 
PHILATELIE. 
(Versteigerungen im Dorothcu m.) Am 1. und 
2. Februar findet im Dorotheum eine Sonderversteigerung 
statt, bei welcher, neben etwas Alteuropa bessere Uebcrsee- 
marken ausgeboten werden. 
VERSCHIEDENES. 
(Die F e i 1 b i e t u n g s a b g a b e.) Wir haben in der 
vorigen Nummer im Anschlüsse an die Mitteilung von der Er 
mäßigung der Feilbietungsabgabe Aeußerungen des Leiters 
der Kunstabteilung des Dorotheums, Herrn Regierungsrats 
Dr. Paul Buberl, und des Inhabers des Auktionshauses C. .J. 
Wawra, Herrn Alfred Wa wra, über die Auswirkung des Ge 
setzes veröffentlicht. Infolge eines bedauerlichen technischen 
Versehens ist aber der Name des Herrn Dr. Paul B u b e r 1 aus 
gefallen und irrtümlicherweise vom Setzer durch den Namen 
Alfred Wawra ersetzt worden, was unsere Wiener Abonnen 
ten gewiß sofort selbst richtiggestellt haben. Für die auswär 
tigen Bezieher sei bemerkt, es sollte bei der ersten Aeußerung 
lauten: Regierungsrat Dr. Paul Buberl, Leiter der Kunstabtei 
lung des Dorotheums. 
(Abwanderung von Kunstobjekten aus 
Oesterreich.) Die „illustrated London News“ bringt in 
ihrer Nummer vom 15. Jänner die Reproduktion einer sehr 
wertvollen Neuerwerbung des Victoria and Albert Museum in 
London, die aus dem Besitze der Abtei Heiligenkreuz an 
das Museum übergegangen ist. Es ist eine byzantinische 
Kamee, ein rundes Medaillon von 17 Zentimeter Durchmesser 
aus grünem Jaspis, in welchen ein byzantinischer Künstler das 
Brustbild der Mutter Gottes in Betersteliung (Orante) ge 
schnitten hat. Alle Werke über byzantinische Kunst heben 
dieses Medaillon als hervorragendes Stück des Steinschnittes 
hervor. Es hat eine besondere Bedeutung dadurch, daß es die 
einzige byzantinische Kamee ist, welche genau datiert werden 
kann. Das Medaillon trägt nämlich am Rande eine griechische 
Legende des Wortlautes: „Mutter Gottes hilf dem Freunde
	        
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