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Internationale Sammler-Z eitun g 
Nr. 3 
Goethe, 
403 Der Dichter in ganzer Figur, Silhouette 4500 
405 Brustbild von 1814 von Karl Joseph Raabe 6000 
406 Bronze Plakette von 1829 570 
411 Eigenh. Albumblatt (1814) 300 
412 Vierzeiler (Wenn Ihr habt und wenn Ihr wißt) 
unter einer von Rosette Städel radierten Ansicht 3300 
416 Vierzeiler 600 
417 De sgl. 305 
418 Bidet, 5 Zeilen 49 
419 Gedicht (Lächle! Daß es Dir gefalle) 255 
420 Grabbe, Brief 1 S. 130 
421 Grillparzer, Brief A S.. 39 
423 Jacob Grimm, Br. 16 
424 H a e c k e 1, Albumblatt 10 
425 Hammerling, Gedicht 1 S. 7 
426 Hartleben, Unterschr. auf Photographie 6 
428 Hebbel, Br. 3 S. 150 
429 Ders., Br. 7 S. 280 
430 Ders,, Br. 2 S. 140 
431 Hegel, 4 Briefe 225 
432 Ders., Br. 3 S. 91 
Heinrich Heine. 
433 Brief 1 S. 200 
434 Desgl. 120 
435 Briefentwurf 'A S. 30 
436 1. Niederschrift des Anfangs von Deutschland, ein 
Wintermärchen 195 
437 1. Niederschrift von ,,Eduard“ 165 
438 1. Niederschrift des Vierzeilers „Was bedeuten gelbe 
Rosen? * 89. 
439 1. Niedersehr, von „Wie du knurrst und lachst 
und brütest 125 
440 Erste Niederschrift von „Es glänzte so schön die 
sinkende Sonne 135 
441 Drei Gedichte (Die Liebesgluten, Geleert hab ich 
nach Herzenswunsch, Es geht am End, es ist kein 
Zweifel) 210 
442 „Der sterbende Almansor“, 1. Niedersehr. 150 
433 Emma, 1. Niederschrift 130 
444 Erste Niederschrift von „Ewigkeit, wie bist 
du lang 145 
(Schluß folgt in der nächsten Nummer.) 
BIBLIOPHILIE. 
(Die erste Folio-Ausgabe Shakespeares.) 
Wie uns aus N e w y o r k berichtet wird, hat das sogenannte 
Wantage-Crawford-Exemplar der ersten Folio-Ausgabe der 
Werke Shakespeares seinen Weg nach Amerika gefun 
den und ist für 50.000 Dollar verkauft worden. Das gut er 
haltene Stück dieser kostbaren Ausgabe, das sich im Besitz 
des Lord Crawford befand und aus der Bibliothek der 
Lady Wantage stammt, war noch vor kurzem in England 
ausgestellt. 
(Das Ende des Streites um Thomas’ Liebes 
brief e.) Aus M ü nchen wird uns gemeldet: Der Streit 
um die Liebesbriefe ' Ludwig Thomas, die Dr. Walter 
Zier sch im Aufträge der ersten Gattin Thomas, Frau 
Marion T h o m a, herausgegeben hat, ist durch Ve r g 1 e i c h 
beendet worden. Die Erbin des Dichters, Frau Marie von 
Liebermann, hatte bekanntlich eine einstweilige Ver 
fügung gegen den Vertrieb des Buches erwirkt, die durch 
Beschluß des Landgerichtes seinerzeit wieder aufgehoben 
wurde. Frau von Liebermann hatte Berufung eingelegt und 
Klage erhoben, hat aber nunmehr diese Klage unter Verzicht 
auf den Anspruch zurückgezogen. Damit ist das Buch 
endgültig frei geworden. 
(Gestohlene Wiegendrucke.) Aus der Frank 
furter- städtischen Bibliothek wurden durch den 
Privatgelehrten Dr. Adolf Kogler, einem Grazer, eine Reihe 
wertvoller Werke aus dem 15. und 16. Jahrhundert entwendet. 
Es handelt sich um Wiegendrucke. Eine Anzahl der fehlenden 
Bücher konnten bei Kogler beschlagnahmt werden. Ferner 
wurde festgestellt, daß Kogler verschiedenen Antiquariats- 
firmen seltene Drucke zum Kauf angeboten habe. Kog 
ler hatte die sonst nur den ordentlichen Professoren der Uni 
versität erteilte Erlaubnis zur Arbeit in den Magazinen der 
Bibliothek erhalten. 
(Bibliographien des Auslandsdeutsch 
tum s.) Das deutsche Anslandinstitut in Stuttgart gibt eine 
Zusammenstellung „Wichtige Bücher über das Auslands 
deutschtum 1919—1927“ heraus. Hier findet man alles nötige 
Material, um sich über alle die vielen auslanddeutschen Grup 
pen eingehend zu informieren, die es in den verschiedensten 
Gegenden der Welt gibt. 
(Das geheime Goncourt-Tagebuch.) Ein 
Pariser Literaturblatt hatte zu melden gewußt, daß der Kultus 
minister Herriot beschlossen habe, die noch ungedrucktcn 
letzten Jahrgänge des Tagebuchs der Brüder Goncourt in 
diesem Jahre zu veröffentlichen. Das Restmanuskript ruht in 
der Nationalbibliothek unter strengstem Verschluß. Die Ver 
öffentlichung wurde immer wieder hinausgeschoben mit der 
Begründung, daß zahlreiche noch lebende Persönlichkeiten der 
Politik und der Wissenschaft darin behandelt und kritisiert 
seien. Herriot hat auch .jetzt wieder erklären lassen, daß er 
vorläufig an die' Veröffentlichung des Dokumentes nicht 
denke. 
BILDER. 
(Entdeckung eines Matthias Grünewald.) 
Aus Aschaffenburg wird gemeldet: Wie der „Beobachter 
am Main“ meldet, ist im Besitz des ehemaligen Bürgermeisters 
von Ueberruhr bei Essen, von Auer, eine Kreuzigungsdar 
stellung von Matthias Grünewald entdeckt worden, die 
der bisherige Besitzer für eine Kopie gehalten hat. Im 
Städelschcn Institut in Frankfurt a. M., dem das Bild vorgelegt 
wurde, wurde es gereinigt und Geheimrat Friedländer 
(Berlin) stellte das wieder hergestellte Bild als ein Werk 
Matthias Grünewalds fest. Eine alte Kopie der Tafel besitzt 
das Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin. Das Bild ist für 750.000 
Mark nach Holland verkauft worden. 
(Selbstbildnis P h. O. Runges.) Das literarisch 
längst bekannte Selbstbildnis des Hamburger Malers Ph. O. 
Runge, das als verschollen galt, ist jetzt in Goethes 
Nachlasse vom Direktor des Goethe-Nationalmuseums, 
Prof. Dr. Hans W a h 1, aufgefunden worden. Das Werk ist 
ein Geschenk des Malers an Goethe. Beide traten 1801 in 
etste Beziehungen, als sich Runge, damals Schüler an der 
Akademie zu Dresden an dem Preisausschreiben der Weimarer 
Kunstfreunde beteiligte. 1803 besuchte Runge den Dichter 
und blieb mit diesem dann im Briefwechsel. Die Bitte Goethes 
um einige Erzeugnisse seiner Kunst und eine Bildnissilhouette 
beantwortete er mit der Uebersendung des Selbstbildnisses, 
einer großen Kreidezeichnung. Es gibt Runge etwa in der 
Art, wie er die Hülsenbeckschen Kinder gegeben hat, wieder 
und wird 1805 entstanden sein. Goethe erzählt im Dankbriefe 
an den Maier, wie er gerade dabei gewesen sei, das Bildnis 
mit Runges „Tageszeiten“ und Blumenscherenschnitten auf 
zuhängen, als die Schlacht bei Jena mit ihren Folgen über 
Weimar hereinbrach. Die „Tageszeiten“ befinden sich noch 
heute im Goethehause, die erwähnten Scherenschnitte Runges 
waren eigentlich für einen Ofenschirm bestimmt und verloren 
gegangen. Das Selbstbildnis war nicht im Nachlaßverzeich 
nisse aufgeführt, weil man es nicht zu bestimmen vermochte. 
Das ist jetzt Dr. Wahl gelungen und daraufhin ist das Bildnis 
im Freundezimmer des Goethehauses eingereiht worden. 
(W andmalereien im Großmünster in Zü 
rich.) In der südwestlichen Seitenkapelle des Großmünsters 
in Zürich ist eine Reihe schwarzer und schwarzbrauner 
Schriftzeilen von verschiedener Höhe und Länge zum Vor 
schein gekommen, die jedenfalls auf die Märtyrergräber Be 
zug haben. Besonders wichtig scheinen drei, von der übrigen 
Schrift und unter sich durch schwarze Linien getrennte 
Zeilen in größeren schwarzbraunen gotischen Minuskeln, von 
denen sich vorläufig eine Jahreszahl MCCCCCX11I entziffern 
läßt, und die höchst wahrscheinlich auch den Künstlernamen 
enthalten. Größere Heiligenfiguren, fast doppelt so hoch wie 
die des nördlichen Gewöibeviertels, werden auch sichtbar auf 
der südlichen Kapellenwand. Nach einzelnen Attributen (einem 
Kreuzstab, einem Walkerbaum usw.) handelt es sich wieder 
um ein Bild der Apostel, die links und rechts von ihrem 
Meister sitzen. Die vollständige und sorgfältige Abdeckung 
aller noch vorhandenen Malereien wird unter Leitung des 
kantonalen Hochbauamtes im Frühjahr geschehen. 
(Ein Bild Karls V. verschwunden.) Aus 
Budapest wird uns berichtet: Am 19. Dezember hatte der 
Budapester Kunsthändler Isidor Pap durch die Speditions 
firma E ck s t e i n u. Söhne in Budapest eine Kiste als Expreß 
gut an Emerich Hahn in Wien gesendet. Sie enthielt vier 
alte Bilder, die dort restauriert werden sollten. Die Bilder 
waren dem Spediteur verpackt übergeben worden. An der 
Zollstelle Budapest-Ostbahnhof wurde die Kiste geöffnet, die 
einzelnen Bilder wurden durch die Zollbehörde besichtigt, 
kontrolliert und hierauf wieder eingepackt. Sodann wurde die 
Kiste amtlich geschlossen. Als sie im Wiener Ostbahnhof von 
behördlichen Organen in Gegenwart des Empfängers geöffnet 
wurde, zeigte es sich, daß nur drei Bilder vorhanden waren. 
Ein Bild, das Karl V. darstellte, fehlte. Sowohl die Kiste 
selbst als auch die ungarische Plombe wurden unbeschädigt 
gefunden. Wo der Diebstahl verübt worden ist, ist noch un 
aufgeklärt. Die Erhebungen in Budapest und Wien sind bis 
jetzt ergebnislos.
	        
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