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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 6
kenswerte Preise für französische Stiche des 18. Jahr
hunderts sind noch: 12 Blatt Freudenberger, Monu
ment des Costumes 3100 RM, Baudouin-Massard Le
Lever 135 RM, Baudouin-Ponce, La Toilette 135 RM
Chardin-Cars, La Serinette 305 RM.
Die umfangreiche Sammlung von meist farbigen
Städteansichten wurde fast restlos und zu guten
Preisen aufgenommen. Die aus Deutschland, aus der
Schweiz, der Tschechoslowakei etc. anwesenden
Sammler und Händler ließen sich kein Blatt ent
gehen.
Cine vierzehntägige Versteigerung in Condon.
Am 18. April beginnt bei Anderson & Gar
land in London eine Kunstversteigerung, für die
nicht weniger als vierzehn Tage in Aussicht ge
nommen sind.
Es handelt sich um die berühmten Sammlungen
des Lord D urham in Lambton C a s 11 e. Ein
dreibändiger Katalog, aufs prachtvollste ausgestattet,
gibt Aufschluß über Umfang und Inhalt der Samm
lungen. die wohl alles, was sich in England, Frank
reich und Holland für Kunst interessiert — die an
deren Staaten kommen augenblicklich wenig in Be
tracht — in der britischen Metropole konzentrieren
wird.
Der Umfang der Sammlungen ist durch die im
posante Zahl von 3 0.0 00 Nummern gekenn
zeichnet, die sich ungleich auf die Sammelgebiete
verteilen. Der bedeutendste Teil umfaßt die Ge
mälde, unter denen sich die hervorragendsten |
Sammlung Dr.
Aus Berlin wird uns berichtet:
Die Versteigerung der Sammlung »Dr. E. W.«
mit bedeutenden Beiträgen aus Berliner Privatbesitz
wurde am 4. und 5. März von Paul Graupe und
Hermann Ball in ihren neuen Geschäftsräumen mit
überraschend gutem Erfolg durchgeführt. Das aus
zirka sechshundert Nummern bestehende Material
wurde zu durchaus guten, ja zum Teil zu ausgespro
chen hohen Preisen von einem außerordentlich zahl
reich erschienenen und mit größtem Interesse bie
tenden Publikum glatt aufgenommen. Nur wenige
Nummern fanden keinen Käufer.
Von den Preisen (in Mark) seien folgende er
wähnt:
Gemälde:
4 Jan van der Capelle zugeschr., Marine, 70:102 . 1300
11 Abraham van B e i j e r e n, Stilleben 6100
24 Jan van Os, Stilleben, 89.5:70 cm 1500
24 a—b Hubert Robert, Zwei antike Ruinen-Land-
schaften, je 121.5:87 cm 2300
28 Jacob van S r i y, Kühe und Landleute unter einem
Baumstumpf ... 450
33b W ouvermann, Landsknecht-Szene 630
Farbstiche;
40 »Party Angling« von Morland, in Farben (ange
rändert) 1750
Möbel:
69 Ein Paar große französische Armlehnscssel, 17. J. . 1850
73 Ein Paar Armlehnsessel, franz,, mit Pointbezügen . 1100
Schätze der englischen Bildnismalerei befinden. Da
ist das als Red Boy bekannte Porträt des Knaben
Lambton von Lawrence, das dem Lord Durham
für 200.000 Pfund nicht feil war, die ihm im vorigen
Jahre von einem amerikanischen Sammler dafür ge
boten wurden. Da ist ferner das Gruppenbild der
Lady Lambton und ihrer Kinder von Hoppner,
da sind die berühmten Porträts der Luisa Lambton
von Lawrence und des Generals Lambton von
R o m n e y, da sind weltberühmte Bilder von Rey
nolds, von Angelika Kauffmann, von Zoffany, von
Grant u. a.
Mobiliar und Kunstgewerbe sind ebenfalls von
höchster Qualität, dagegen enttäuscht die Bibliothek,
da deren Hauptstücke schon im vorigen Monate bei
S o t h e b y versteigert wurden. Was noch übrig
geblieben ist, dürfte Bibliophile nicht besonders an-
ziehen.
C. W., J3erlin*
80 Ein Paar franz. Louis XV.-Bergeren 2200
88 Französisches Louis XV.-Lehnsofa mit Pointbezug . 2100
99 Louis XVI.-Kommode 1050
102 Louis XVI.-Lackkommode 2000
Fayencen;
217 1 Paar große Delfter Deckelvasen in Farben . . . 620
235 Kieler Wand-Wassergeschirr 205
239 Ein großer Potsdamer Vasen-Satz 900
Porzellan:
245 Ein Paar Möpse, Meißen, Kändler 1350
271 Ein Paar kleine Meißener Tassen 170
255 Ein Paar Vasen 350
298 Acht Berliner Teller mit Ansichten 600
320 Hohe chinesische Balustervase, Familie verte . . . 700
328 Ein Paar kleine bleu-poudre-Vasen 1050
332 Ein Paar hohe Famille-Rose-Vasen 1100
Tapisserien:
352/53 Zwei flämische Verduren 2300
354 Teniers-Tapisserie 2500
355 Große Rokoko-Aubusson-Tapisserie 5800
Silber:
447 Ein Paar große Weinkühler, Paris 1770 8800
449 Vergoldeter Gläserkühler von August 3500
451 Ein Paar vergoldete Prunkterrinen 21000
Golddosen;
457 Englisches Necessaire 800
463 Viereckige Gölddose 2600
472 Golddose, 1770 1350
478 Ovale Golddose 2200
482 Golddose, Paris 1769 1800
492 bis 497 Fünf Limoges-Platten, um 1550 1000
JCamöurgs *Niünzwesen im Mittelalter.
Man berichtet uns aus Hamburg:
In einer gemeinschaftlichen Sitzung des Vereins
für Hamburgische Geschichte und des Vereins der
Münzenfreunde hielt der Kustos am Museum für
Hamburgische Geschichte, Dr. M a y b a u m, einen
Vortrag über das Hamburgische Münzwesen im
Mittelalter,
Bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts, so führte
er aus, war der Pfennig in Deutschland das einzige
bare Geld, die Mark und der Schilling waren nur
Zählmittel; ursprünglich hatte die Mark den Wert
von 466 Pfennig, später bei der stetig zunehmenden
Münzverschlechterung stellte sich die sogenannte
kölnische Mark auf 260 Pfennig. Man muß daher bei