FürV. S. gez.v.
E. Stöhr OM.
Ich habe ihn leise angelegt
an euch. Er ist bewegt.
Seine Fahne weht landein.
DIE BLINDE.
Ich bin eine Insel, ganz allein . . .
Und bin jetzt reich. =
Zuerst, als die alten Wege noch waren
in meinen Nerven, ausgefahren
vom vielen Gebrauch, =
da litt ich auch.
Alles gieng aus meinem Herzen fort.
Erst wusste ich nicht wohin.
Aber dann fand ich sie alle = dort!
Alle Gefühle, das, was ich bin,
stand versammelt und drängte und schrie
an den vermauerten Augen, die sich nicht rührten
Alle meine verführten Gefühle.
Ich weiss nicht, ob sie Jahre so standen.
Aber ich weiss von den Wochen,
da sie alle zurückkamen, gebrochen, =
und Niemanden erkannten . . .
Dann wuchs der Weg zu den Augen zu.
Ich weiss ihn nicht mehr.
Jetzt geht alles in mir umher,
sicher und sorglos; wie Genesende
gehn die Gefühle, geniessend das Gehn,
durch meines Leibes dunkles Haus.
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