welche nicht existiert. Die Maler wissen ebenso gut als die Bildhauer, wie
schwierig es ist, ihre Werke richtig zu beleuchten, und kennen die Ver
änderungen, welche diese durch Wechsel von Platz und Umgebung er
leiden. Wie oft haben wir gesehen, daß infolge einer Umstellung in einem
Museum ein Bild, welches wir lange an demselben Platze gesehen haben,
entstellt oder aber gehoben wurde. Er irrt auch, wenn er die Überlegen
heit des Ausdruckes in der Malerei behauptet. Wenn die Malerei manch
mal eine direktere Einwirkung auf die Menge zu haben scheint, so hat
das Gründe, welche Baudelaire nicht zu erraten scheint. Ich müßte von
Ihrem Thema abschweifen, um weiter davon zu reden. ©00
© „Als Schlußfolgerung Ihrer Citation von Baudelaire stellen Sie eine
Frage über das Thema des Wettkampfes zwischen der rein dekorativen
Plastik und der mehr reellen, ausdrucksvolleren. ©0©
© „Ist diese Frage neu? Manche erzählen uns immer wieder von Kunst
revolutionen, indem sie das Vergangene vergessen. Es gibt Schwenkungen,
manchmal ein Zurückgreifen, welche sie für ein Sicherheben in unbe
kannte Regionen halten. Ich glaube, daß dieser Kampf besteht, seitdem es
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